Hinter einem vollgepackten Bollerwagen stößt eine Gruppe Männer auf den Vatertag 2023 an. © picture alliance/dpa Foto: Lars Klemmer

Himmelfahrt: Polizei meldet rund 200 Einsätze

Stand: 19.05.2023 07:34 Uhr

Am Vatertag ist es in Schleswig-Holstein laut Polizei verhältnismäßig ruhig geblieben. Rund 200 Einsätze gab es. Das sei nicht übermäßig viel, hieß es.

Am Himmelfahrtstag haben sich auch in Schleswig-Holstein wieder viele Männer und Jugendliche zu Vatertagstouren und Spontan-Partys getroffen. Insgesamt 200 Einsätze zählten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst im ganzen Land. Es seien jedoch immer eher kleine Einsätze gewesen. So ging es häufig um Streitigkeiten, Randalierer oder Ruhestörungen.

Verletzte in Geesthacht

In Geesthacht im Kreis Herzogtum Lauenburg allerdings sind fünf Menschen leicht verletzt worden, zwei von ihnen kamen ins Krankenhaus. Laut Polizei gab es eine Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen. Unter anderem wurde dabei ein Schuss aus einer Schreckschusswaffe abgegeben.

Unter anderem mussten die Beamten auch in Busdorf im Kreis Schleswig-Flensburg ausrücken. Da prügelten sich laut Leitstelle ein paar Jugendliche lautstark. Zudem musste einer hilflosen Person geholfen werden, hieß es.

Unfälle auf dem Wasser

Einen Unfall gab es auch auf dem Wasser. In der Flensburger Förde vor Langballig (Kreis Schleswig Flensburg) rammte laut Polizei am Donnerstagnachmittag ein hochmotorisiertes Boot einen Kajak. Verletzte gab es aber nicht. Auch einige Fahrradunfälle gab es - so die Rettungsleitstellen. Es ging aber alles glimpflich aus.

Polizei kontrolliert verstärkt

Weil jedes Jahr einige Feiernde über die Stränge schlagen, war die Polizei in Schleswig-Holstein mit verstärktem Aufgebot unterwegs - vor allem an den beliebten Treffpunkten. Solche Orte sind laut Polizei zum Beispiel der Drehbrückenvorplatz in Lübeck, der Einfelder See in Neumünster, die Backofenwiese am Großen Segeberger See oder auch der Schrevenpark in Kiel. Der Schlossgarten in Eutin (Kreis Ostholstein) war an Himmelfahrt den ganzen Tag gesperrt. Am Großensee in Stormarn gab es ein Alkoholverbot. Der Parkplatz am Bargteheider Stadtpark wurde am Donnerstag sogar videoüberwacht. Besonders im Blick hatte die Polizei zum Beispiel auch die beliebten Treffpunkte am Lanker See in Preetz, die Seebrücke in Heikendorf sowie Ostseebäder wie Travemünde, Scharbeutz und Grömitz. Die Polizei machte an mehreren Orten auch Verkehrskontrollen, um etwa angetrunkene Autofahrer zu stoppen.

Statistik: Unfälle häufen sich am Vatertag

Allgemein ereignen sich an Christi Himmelfahrt deutlich mehr Unfälle unter Alkoholeinfluss als an anderen Tagen des Jahres. Laut Statistikamt Nord passierte im Jahr 2022 mehr als jeder vierte Unfall mit Verletzten am Vatertag in Schleswig-Holstein unter Alkoholeinfluss. Acht von neun alkoholisierten Unfallbeteiligten waren männlich. Auch in den Vorjahren war bei Unfällen mit Personenschaden am Vatertag oft Alkohol im Spiel.

Kalte Vatertage = weniger Alkoholunfälle?

Wie diese Unterschiede und Ausreißer zustande kommen, kann das Statistikamt nur mutmaßen. Jedes Jahr würden dieselben Daten erhoben. 2019 zum Beispiel war es am Vatertag verregnet und grau - ob das für weniger Unfälle gesorgt haben könnte, lässt sich aus den Erhebungen nicht ableiten. 2018 gab es zum Vatertag zum Teil heftige Unwetter - damals lag der Anteil der Alkoholunfälle bei 33,3 Prozent. Allerdings hat laut Statistikamt Nord vor allem die absolute Anzahl der Unfälle einen Einfluss. Gab es insgesamt nicht so viele Unfälle, davon aber relativ viele unter Alkoholeinfluss, fällt die Prozentzahl entsprechend hoch aus.

Meisten Alkoholunfälle mit Verletzten am Wochenende

Zum Vergleich: Insgesamt spielte 2022 bei 5,7 Prozent aller Unfälle mit Verletzten Alkohol eine Rolle. Die alkoholisierten Unfallbeteiligten hatten zwischen 1,4 und 1,7 Promille im Blut - der höchste gemessene Wert lag bei 3,9 Promille. Die meisten Alkoholunfälle mit Verletzten passieren an Wochenenden. Von 663 Alkoholunfällen im Jahr 2022 ereigneten sich 25,3 Prozent an einem Sonnabend und 23,8 Prozent an einem Sonntag. Umgekehrt war von allen Unfällen mit Personenschaden, die an Sonnabenden oder Sonntagen passierten, in 11,6 bzw. 13,4 Prozent der Fälle Alkohol im Spiel.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 19.05.2023 | 06:00 Uhr

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