Prozess wegen Betrugs mit fingierten Windparks: Deal möglich
Der Prozess wegen Millionenbetrugs mit fingierten Windparks vor dem Landgericht Osnabrück könnte sich verkürzen. Im Raum steht ein sogenannter Deal.
Nach Angaben einer Gerichtssprecherin ist von der Kammer die Möglichkeit einer Absprache vorgeschlagen worden. "Die Kammer selbst hat noch keinen Strafrahmen vorgegeben", sagte sie am Freitag.
Schaden soll bei zehn Millionen Euro liegen
In dem Verfahren gegen den Unternehmer Hendrik Holt, seinen Finanzdirektor, seine Mutter, seinen Bruder und seine Schwester geht es um einen Schaden von rund zehn Millionen Euro. Die Angeklagten sollen über Jahre hinweg internationale Geschäftspartner mit gefälschten Dokumenten über angeblich geplante Windparks in Niedersachsen getäuscht haben.
Nicht ohne Beweisaufnahme
Wenn die Angeklagten Geständnisse abgeben sollten, würde sich das Verfahren verkürzen, so die Sprecherin weiter. Auf eine Beweisaufnahme könne allerdings nicht komplett verzichtet werden: "Das Gericht muss sich davon überzeugen, dass die Geständnisse auch der Wahrheit entsprechen."
Entscheidung am 19. Oktober?
Die Anklage hatte zuvor bis zu acht Jahre Haft für die beiden Hauptangeklagten gefordert; weiterhin bis zu vier Jahre für die Mutter und den Bruder und bis zu drei Jahre und drei Monate für die Schwester. Erwartet wird nun, dass sich die Angeklagten in der nächsten Sitzung am 19. Oktober äußern, ob sie eine Absprache annehmen.
