Prozess: Schulverwalter soll 490.000 Euro veruntreut haben
Der ehemalige Verwaltungsleiter des Internatsgymnasiums Esens muss sich vor dem Landgericht Aurich verantworten. Der Vorwurf: Er soll sich fast eine halbe Millionen Euro Schulgelder in die eigene Tasche gesteckt haben.
490.000 Euro soll der Mann innerhalb von zwei Jahren veruntreut und von Schulkonten auf sein eigenes Konto umgeleitet haben, sagte eine Sprecherin des Landgerichts. Dort hat am Montag mit der Verlesung der Anklage der Prozess gegen den 58-Jährigen begonnen. Dem 58-Jährigen wird gewerbsmäßige Untreue in 72 Fällen vorgeworfen. Angesichts des Ausmaßes sei von einem besonders schweren Fall der Untreue auszugehen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Taten sollen sich zwischen 2020 und 2022 ereignet haben. Die einzelnen Beträge reichten demnach von 25 bis 25.000 Euro.
58-Jähriger äußert sich vor Gericht
Vor Gericht äußerte sich der Angeklagte am Montag zu den Vorwürfen. Die Öffentlichkeit sei dabei ausgeschlossen worden, weil die Intimsphäre des 58-Jährigen berührt wurde, sagte eine Gerichtssprecherin. Zum Inhalt der Aussage wurde daher nichts öffentlich. Die mutmaßlichen Taten des ehemaligen Verwaltungsleiters wurden laut Landgericht durch einen anonymen Hinweisgeber bekannt. Außerdem seien die Banken misstrauisch geworden. Der Angeklagte zeigte sich schließlich selbst an. Die Ermittlungen gestalteten sich laut Staatsanwaltschaft aufwendig, weil viele Kontobewegungen detailliert nachvollzogen werden mussten.
Angeklagtem droht eine mehrjährige Haftstrafe
Vor dem Landgericht Aurich sind vier Prozesstage angesetzt, auch ein psychiatrischer Gutachter ist geladen. Das Urteil soll am 3. September fallen. Dem Angeklagten droht eine mehrjährige Haftstrafe. Die Staatsanwaltschaft hat zudem beantragt, dass der Angeklagte die Summe des veruntreuten Geldes zurückgeben muss.
