Tödlicher Streit um Hund: Angeklagte verweisen auf Notwehr
Im Prozess um einen tödlichen Streit um den Verkauf eines Hundes in Wietze (Landkreis Celle) haben die drei Angeklagten vor dem Landgericht Lüneburg auf Notwehr verwiesen.
Verantworten müssen sich ein Ehepaar und sein gemeinsamer Sohn. Die Staatsanwaltschaft wirft den 54, 48 und 24 Jahre alten Angeklagten gefährliche Körperverletzung sowie gemeinschaftliche Körperverletzung mit Todesfolge vor. Sie sollen sich im Oktober 2017 mit einer Frau und ihrem Lebensgefährten sowie weiteren Personen auf einem Supermarktparkplatz in Wietze getroffen haben. Die Frau hatte bei der Familie einen Hund gekauft, nun wollten beide Parteien den Kauf rückgängig machen.
Verteidiger: Streit ging von Hundekäufern aus
Zum Prozessauftakt am Montag gaben die Verteidiger nach Angaben einer Gerichtssprecherin an, dass nicht die Angeklagten die Angreifer gewesen seien, sondern die Käuferin des Hundes und ihre Begleiter. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Die Käuferin wollte das Tier demnach zurückgeben und verlangten die geleistete Anzahlung zurück. Außerdem forderten sie und ihre Begleiter Schadenersatz für ein von dem Hund beschädigtes Sofa. Darüber sei man in Streit geraten.
Tod nach monatelangem Wachkoma
Die Käuferin wurde bei dem Vorfall im Oktober 2017 schwer verletzt, ihr Lebensgefährte erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma mit Hirnblutung. Er starb im Juli 2019, nachdem er zuvor monatelang im Wachkoma gelegen hatte. Der Prozess war zunächst am Amtsgericht Celle eröffnet worden. Als dann das Opfer starb, wurde die Verhandlung an das Landgericht Lüneburg abgegeben. Am Mittwoch soll das Verfahren fortgesetzt werden. Ein Urteil wird Ende Mai erwartet.
