Zwei tote Kinder nach Autorennen: Frau wegen Mordes angeklagt
Nach einem illegalen Autorennen mit tödlichem Ausgang in Barsinghausen hat die Staatsanwaltschaft Hannover Anklage gegen die mutmaßlichen Verursacher erhoben. Die Vorwürfe sind drastisch.
Einer 40-jährigen, die mit einem 39-Jährigen um die Wette gerast sein soll, wird Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Der Mann muss sich wegen Beihilfe dazu verantworten. Außerdem wurde gegen beide Beteiligten Anklage wegen der Teilnahme an einem verbotenen Autorennen sowie Gefährdung des Straßenverkehrs erhoben. Gegen die 40-Jährige wurde zudem Haftbefehl erlassen. Sie konnte den Angaben zufolge am Donnerstag nach internationaler Fahndung in Polen festgenommen werden.
Auto schleudert auf Gegenfahrbahn
Den Ermittlungen zufolge sollen beide Autos im Verlauf des illegalen Rennens am 25. Februar mit viel zu hoher Geschwindigkeit über eine Kuppe in eine Rechtskurve gefahren sein. Die 40-Jährige geriet daraufhin mit ihrem Wagen ins Schleudern und stieß mit dem Heck gegen die Seite eines entgegenkommenden Autos. Daraufhin drehte sie sich und rammte den Pkw einer Familie mit zwei kleinen Söhnen. Das Auto der Familie wurde durch die Luft auf einen angrenzenden Acker geschleudert. Die Kinder wurden dabei so schwer verletzt, dass sie starben. Die Eltern der Kinder sowie der Fahrer des anderen Autos, aber auch die mutmaßliche Unfallverursacherin erlitten schwere Verletzungen.
Anklage: Tödlichen Ausgang billigend in Kauf genommen
Die Staatsanwaltschaft geht den Angaben davon aus, dass die 40-Jährige einen Unfall mit tödlichem Ausgang für die Insassen der entgegenkommenden Autos billigend in Kauf genommen hat. Dem 39-Jährigen werde Beihilfe zum Mord vorgeworfen, weil er seinen Wagen ebenfalls weiter beschleunigt haben soll, bevor es zum Unfall kam, so eine Sprecherin. Damit stehe er im Verdacht, zu der gefährlichen Situation beigetragen zu haben.