Weil besucht Tatort: Angriff auf Moschee "echtes Alarmzeichen"
Nach einem Besuch der Milli Görus Camii Moschee in Hannover hat sich Ministerpräsident Weil betroffen gezeigt. In der Nacht zu Dienstag hatten Unbekannte einen Brandsatz auf das Gebäude geworfen.
Der Molotowcocktail traf einen unterhalb der Moschee liegenden Döner-Imbiss. "Es liegt nahe, dass die über dem Imbiss liegende Moschee getroffen werden sollte", schrieb Stephan Weil (SPD) auf Facebook. "Ich sehe diesen Angriff mit einem Molotowcocktail als echtes Alarmzeichen." Nur dem couragierten Eingreifen von Nachbarn sei es zu verdanken, dass es kein "größeres Unheil" gegeben habe, so der Ministerpräsident.
Zweiter Brand an Moschee - Staatsschutz ermittelt
Nach dem ersten Anschlag in der Nacht zu Dienstag hatte es am Nachmittag erneut ein Feuer gegeben - dieses Mal brannte ein Gegenstand im Innenhof des Gebäudekomplexes, wie eine Polizeisprecherin dem NDR in Niedersachsen bestätigte. Einen Zusammenhang der Vorfälle schloss die Polizei nicht aus. Die Ermittlungen hat mittlerweile der Staatsschutz übernommen. Dieser ist für die Verfolgung politisch motivierter Straftaten zuständig. Die Moschee steht unter verstärktem Polizeischutz.
Innenministerium: Keine konkrete Gefahr für Moscheen allgemein
Ministerpräsident Weil sprach bei seinem Besuch der Moschee am Donnerstag auch mit Recep Bilgen. Der Vorsitzende des Landesverbands der Muslime Schura hatte eine "lückenlose Aufklärung" gefordert. Laut Innenministerium wurde der Schutz der betroffenen Moschee erhöht. Es gebe allerdings keine Anhaltspunkte für eine konkrete Gefährdungslage aller Moscheen in Niedersachsen.
