Wegen Corona: KZ-Gedenkstätten verzeichnen weniger Besucher
Die Besucherzahlen in der NS-Gedenkstätten in Niedersachsen sind 2020 durch die Schließungen wegen der Corona-Pandemie eingebrochen. Nach Angaben der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten kamen in die KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen rund 145.000 Menschen - etwas mehr als halb so viele wie in den Vorjahren. In Esterwegen halbierte sich die Zahl auf rund 11.400 Besucher, wie der Landkreis Emsland mitteilte. Vor allem, weil fast allen Schulklassen abgesagt werden musste. Noch deutlicher fiel der Rückgang in der NS-Gedenkstätte Lager Sandbostel im Landkreis Rotenburg aus: Anstatt der sonst etwa 12.500 Besucher seien es mit etwa 5.000 etwa 60 Prozent weniger gewesen, sagte Leiter Andreas Ehresmann. Die meisten Gedenkstätten waren von Mitte März bis in die erste Maiwoche geschlossen - und sind es seit Anfang November erneut. Auch in das erst im November 2019 eröffnete Dokumentationszentrum, das in der JVA Wolfenbüttel an die Geschichte von Justiz und Strafvollzug im Nationalsozialismus erinnert, kamen deshalb nur 1.705 Besucher. Viele Gedenkstätten versuchen nun, mit digitalen Angeboten die Lücke zu schließen.
