Tierwohl-Label: Kritik aus Niedersachsen
In Niedersachsen stößt das angekündigte staatliche Tierwohl-Label auf Kritik. Die Interessengemeinschaft (IG) der Schweinehalter hält die Idee für unausgegoren. Sich darauf zu verlassen, dass Verbraucher an der Supermarktkasse freiwillig mehr für Schweinefleisch ausgeben, werde nicht funktionieren, heißt es bei der Interessengemeinschaft im Landkreis Vechta. Zudem seien die notwendigen Umbaumaßnahmen für viele Landwirte zu teuer. Die IG vertritt allein in Niedersachsen rund 5.500 Betriebe.
Kritik an Freiwilligkeit
Auch das Landwirtschaftsministerium in Hannover hat Bedenken. Dass die Betriebe beim Tierwohl-Label freiwillig mitmachen sollen, wird kritisch gesehen. Man hätte sich eher ein verbindliches Kennzeichen gewünscht, so ein Ministeriumssprecher. Außerdem machten viele Betriebe schon bei anderen Tierwohl-Initiativen mit. Für das neue Label würden aber noch strengere Regeln gelten - darum sei es für viele Tierhalter wohl unattraktiv.
Mehr Verbraucherschutz angestrebt
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatte das Tierwohl-Siegel am Mittwoch vorgestellt. Verbraucher sollen daran beim Fleischkauf erkennen können, wie Schweine gehalten werden.
