Corona-Soforthilfen: Betrüger verursachen Millionenschaden
Mindestens 18,3 Millionen Euro Schaden sind in Niedersachsen durch zu Unrecht beantragte Corona-Hilfen entstanden. Die Zahl ist laut Justizministerium in Hannover nur vorläufig.
Die Summe lasse keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen Schaden zu, wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf das Ministerium berichtet. In dem Betrag seien auch Fälle enthalten, in denen der Betrugsversuch vor der Auszahlung aufgefallen sei. Es gebe aber auch größere Fälle, die in der vorläufigen Schadenssumme noch nicht enthalten seien - wie etwa der mutmaßliche Millionenbetrug im ostfriesischen Wiesmoor.
Mehr als 700 Anklagen und Strafbefehle in Niedersachsen
Seit Beginn der Pandemie haben die Staatsanwaltschaften in Niedersachsen Ermittlungen in 1.895 Fällen aufgenommen, heißt es weiter in dem Zeitungsbericht. "In den meisten Fällen handelte es sich um sogenannte Corona-Soforthilfen", sagte ein Ministeriumssprecher. Je nach Größe des Unternehmens habe die NBank Summen zwischen 9.000 Euro und 25.000 Euro ausgezahlt. "Bislang sind von den Staatsanwaltschaften landesweit 714 Anklagen erhoben beziehungsweise Strafbefehle beantragt worden", sagte der Sprecher dem Blatt. Etwas mehr als 1,4 Millionen Euro konnten die Strafverfolger demnach sicherstellen.
Allein im Fall Wiesmoor 26 Millionen Euro Schaden möglich
In dem Fall in Wiesmoor (Landkreis Aurich) haben Polizei und Staatsanwaltschaft vor Kurzem eine Sporthalle durchsucht, die der Sitz einer Consultingfirma sein soll. Mehrere Männer stehen im Verdacht, für eigene Zwecke und für beauftragte Unternehmen in der Corona-Pandemie mit "bewusst falschen Angaben" in 104 Fällen bei den Corona-Soforthilfen und in 259 Fällen bei den Überbrückungshilfen rund 26 Millionen Euro in Niedersachsen und weiteren Bundesländern beantragt zu haben.