Conti: Weitere Durchsuchungen wegen VW-Abgasskandal
Ermittler haben im Zusammenhang mit dem VW-Abgasskandal abermals Geschäftsräume des Autozulieferers Continental durchsucht.
Nach Angaben eines Konzernsprechers von Donnerstag sind Polizei und Staatsanwaltschaft bereits vor gut zwei Wochen in der Konzernzentrale in Hannover vorstellig geworden. Man kooperiere mit den Behörden, hieß es. Einzelheiten zu den am 12. Januar fortgesetzten Untersuchungen nannte das Dax-Unternehmen nicht. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" darüber berichtet.
Kreis der Verdächtigen wird größer
Die Zahl der Verdächtigen ist demnach auf 41 gestiegen. Bisher hatten sich die Vorwürfe gegen sieben Ingenieure und zwei Projektleiter gerichtet. "Der Kreis wurde erweitert, aber es ist weiterhin dasselbe Verfahren", hieß es von Continental. Im Juli und September hatte es ebenfalls Durchsuchungen gegeben - unter anderem auch in Regensburg, wo große Teile der inzwischen ausgelagerten Antriebssparte Vitesco angesiedelt sind.
Welche Rolle spielte VDO im Abgasskandal?
Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt wegen des Verdachts der Beihilfe zum Betrug und der mittelbaren Falschbeurkundung in den Jahren 2006 bis 2015. Dabei geht es konkret um die Frage, ob Mitarbeitende der früheren Siemens-Autotechnik-Sparte VDO - von Continental 2007 übernommen - möglicherweise den Auftrag für die Motorsteuerung einer Ausgabe des VW-Motors EA 189 in dem Wissen annahmen, dass der Autohersteller aus Wolfsburg damit betrügerische Absichten verfolgen wollte. Zudem wird Hinweisen nachgegangen, dass die Dokumentation der Abgas-Software entsprechend beeinflusst worden sein soll.
