Rotes Kreuz in Goslar pleite: Werden Spenden Insolvenzmasse?
Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Goslar ist insolvent. Rund 300.000 Euro an eingeworbenem Spendengeld für die Ukraine-Hilfe drohen, in der Insolvenzmasse zu enden.
Im Rahmen einer Spendenaktion hatten die "Goslarsche Zeitung" und der nun insolvente DRK-Kreisverband für die Geflüchteten aus der Ukraine gesammelt. Das Geld war für Hilfsprojekte im Raum Goslar gedacht. Rund 370.000 Euro kamen nach Angaben der Tageszeitung, die selbst über den Fall berichtet, zusammen. Davon seien rund 65.000 Euro ausgezahlt worden. Das restliche Geld sei nun gesperrt.
Insolvenzverwalter: Kontoinhaber ist das Problem
Das Konto, auf dem die Spendengelder gesammelt wurden, gehörte dem DRK, wie es aus der Kanzlei des Insolvenzverwalters hieß. Genau das sei das Problem: Damit gehörten die Spendengelder nicht Dritten, sondern dem DRK - im Fall der Insolvenz sehe die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes vor, dass das Geld in die Insolvenzmasse fließe. "Menschlich passt mir dieses Ergebnis aber nicht", sagte der Insolvenzverwalter. Auf besagtem Konto des DRK hatte sich laut dem Zeitungsbericht vor der Spendenaktion kein Geld befunden. Die Zeitung will nun prüfen, ob das Geld doch noch der Ukraine-Hilfe zugutekommen kann.
DRK stellte Anfang September Insolvenzantrag
Am 8. September hatte der Kreisverband des DRK in Goslar einen Insolvenzantrag gestellt - drei Monate nach einem Insolvenzantrag des Tochterunternehmens Pflege und Service GmbH. Der "Goslarschen Zeitung" ist der Vorgang seit dem 14. November bekannt.