Koordinierungsstelle Häusliche Gewalt: Fünf Jahre Hilfe für Opfer
Fünf Jahre ist es her, dass sich in Braunschweig ein Netzwerk gegen Häusliche Gewalt gegründet hat. Die Interdisziplinäre Koordinierungsstelle unterstützt und berät seitdem betroffene Menschen.
Wie wichtig die Arbeit der Koordinierungsstelle ist, zeigt sich beim Blick in die Statistik - wohlwissend, dass viele Fälle häuslicher Gewalt in Niedersachsen nicht gemeldet werden. Im vergangenen Jahr hatte die Gewalt im Privaten erneut zugenommen. Landesweit liegt der Anstieg bei 11 Prozent - und somit über dem Bundesdurchschnitt von 8,5 Prozent. Niedersachsenweit hat die Polizei im Jahr 2022 knapp 27.000 Fälle registriert. Das sind im Schnitt 74 Fälle - pro Tag. Meist würden Frauen körperlich und psychisch verletzt.
Ziel ist eine wirkungsvolle Intervention zum Schutz der Opfer
Unterschrieben wurde die Kooperationsvereinbarung am 15. August 2018. Ein wichtiger Schritt, weil damals wie heute Gewalterfahrung im häuslichen Bereich für viele Menschen Bestandteil ihres Lebens war und ist. "Dort, wo sie geschieht, wird sie nicht selten noch immer aus Angst, Scham und Hilflosigkeit verdeckt oder tabuisiert", heißt es bei der Interdisziplinären Koordinierungsstelle Häusliche Gewalt für die Region Braunschweig - kurz iKOST HG. Das besondere Anliegen der Stelle sei eine wirkungsvolle Intervention zum Schutz der Opfer sowie ihrer Kinder und die effektive Strafverfolgung.
Frauenhaus, Jugendhilfe, Gericht, Polizei und Kliniken
Mehr als 50 Partnerinnen und Partner wirken für Betroffene in der Region. Dazu gehören Organisationen, Institutionen und Einrichtungen wie das AWO Frauenhaus Salzgitter, BISS Braunschweig, Goslar, Helmstedt, Peine, Wolfsburg sowie die Jugendhilfe Wolfenbüttel. Aber auch die Generalbundesanwaltschaft Celle, die der Stadt Braunschweig, das dortige Oberlandesgericht, die Polizeidirektion Braunschweig sowie zahlreiche Landkreise, Kliniken und Soziale Dienste sind dabei.