Demokratie-Monitor: Hohes Vertrauen in Niedersachsens Politik
Die Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen und Maßnahmen hat nicht zu einer Vertrauenskrise gegenüber dem Staat geführt. Das ist das Ergebnis des Niedersächsischen Demokratie-Monitors.
Dafür hat das Göttinger Institut für Demokratieforschung in der Zeit von Ende April bis Mitte Juni vergangenen Jahres 1.001 Menschen telefonisch befragen lassen. Dabei sei herausgekommen, dass das Vertrauen in Politik und Institutionen sogar gestiegen sei, sagte Institutsleiter Simon T. Franzmann am Freitag in Hannover.
Hohes Vertrauen in Polizei und Bundesverfassungsgericht
Demzufolge seien zwei Drittel der Befragten überzeugt, dass die Politik die derzeit drängendsten Probleme wahrnehme, drei Viertel trauten ihr zu, diese Probleme dann auch tatsächlich zu lösen. Die niedersächsische Corona-Politik bewerteten die Teilnehmenden besser als die des Bundes (55 Prozent zu 46 Prozent). 82 Prozent der Befragten brachten der niedersächsischen Landespolitik demnach ein sehr hohes Vertrauen entgegen, der damaligen Bundesregierung nur 58 Prozent. Weit vorn liegen die Polizei und das Bundesverfassungsgericht mit 90 Prozent. Am wenigsten Vertrauen genießen mit acht Prozent die sozialen Medien.
"Hohe Unterstützung für die repräsentative Demokratie"
Die Umfrage zeigte zudem, dass die Zahl derer, die anfällig für Verschwörungserzählungen sind, im Vergleich zur vorigen Umfrage im Jahr 2019 konstant hoch geblieben ist. Gut ein Viertel geht davon aus, dass etwa geheime Organisationen großen Einfluss auf die Entscheider in der Politik hätten. Die Zustimmung zur repräsentativen Demokratie sei südlich von Hamburg rund um Lüneburg am größten, sagte Institutsleiter Franzmann weiter. Dagegen sei der Rückhalt für die Demokratie in den Regionen Göttingen, Goslar, Braunschweig und Wolfsburg geringer. 53 Prozent der befragten Niedersachsen verorteten sich selbst in der politischen Mitte. So zeigte sich Franzmann trotz allem optimistisch: "Wir haben eine sehr, sehr hohe Unterstützung für die repräsentative Demokratie."
