Bürger halten sich an Ausgangssperre im Landkreis Gifhorn
Seit Dienstagabend gilt im Landkreis Gifhorn eine nächtliche Ausgangssperre. Nach der ersten Nacht zieht die Polizei eine positive Bilanz.
Bis in die frühen Morgenstunden haben Polizisten im gesamten Landkreis kontrolliert, ob sich alle Bürger an die neue Regel halten. Tatsächlich stellten die Beamten keinerlei Verstöße fest. "In der Stadt haben wir keine Fußgänger gesehen", sagte ein Polizeisprecher dem NDR in Niedersachsen. Bei Fahrzeugkontrollen seien nur Berufspendler angetroffen worden, die eine Bescheinigung ihres Arbeitgebers hätten vorweisen können.
Landesweite höchste Sieben-Tage-Inzidenz
Möglicherweise habe das schlechte Wetter die Einhaltung der neuen Regeln unterstützt, sagte der Sprecher. Diese gelten zunächst noch bis zum 31. Januar. Im gesamten Landkreis dürfen die Bürger zwischen 20 Uhr abends und 5 Uhr morgens ihre Häuser nicht verlassen. Ausnahmen gelten etwa für den Weg zur Arbeit oder bei medizinischen Notfällen. Der Landkreis hofft, durch diese Maßnahme die Zahl der Corona-Neuinfektionen senken zu können. Die Inzidenz war dort auch am Mittwoch wieder landesweit am höchsten. Sie liegt aktuell bei 257,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.
Kontaktverbot und Taskforce geplant
Aufgrund des hohen Infektionsgeschehens plant der Landkreis außerdem ein komplettes Kontaktverbot zu Menschen außerhalb des eigenen Haushaltes. Dies soll voraussichtlich ab Freitag, spätestens ab kommenden Montag gelten. Das hatte Landrat Andreas Ebel (CDU) am Montag bei einer Pressekonferenz angekündigt. Auch hier seien Ausnahmen vorgesehen, etwa für pflegebedürftige Personen. Zudem plant der Landkreis eine sogenannte Taskforce in Alten- und Pflegeheimen, die von der Polizei unterstützt wird. So sollen Hygienevorschriften stärker kontrolliert werden.
Kontaktverbot wirkungsvoller als 15-Kilometer-Radius
Der Landkreis hatte bewusst darauf verzichtet, die Bewegungsfreiheit der Bewohner auf einen 15-Kilometer-Radius um den Wohnsitz zu begrenzen, wie es durch die neue Corona-Verordnung möglich ist. "Wir halten das Kontaktverbot für wesentlich wirkungsvoller", sagte Ebel. Die Polizei habe dazu geraten. Nächtliche Ausgangssperre und Kontaktverbot seien besser zu kontrollieren. Wer sich nicht an die Maßnahmen hält, dem drohen Bußgelder von mehreren Hundert Euro, im Extremfall bis zu 25.000 Euro.
