Blaue, beige und rote Behälter mit hochradioaktivem Atommüll stehen im Ziwschenlager Gorleben. © picture alliance/dpa | Lucas Bäuml Foto: Lucas Bäumlb

Verzögerte Endlagersuche: Sorge um Zwischenlager-Sicherheit

Stand: 13.12.2022 13:04 Uhr

Die Suche nach einem Atommüll-Endlager wird sich wohl um Jahrzehnte verzögern. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg sieht dadurch "erhebliche Sicherheitsbedenken" bei der Zwischenlagerung.

Durch die Verzögerung bei der Endlagersuche müsse der hochradioaktive Atommüll länger in den Zwischenlagern bleiben, heißt es vonseiten der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Sowohl Castor-Behälter als auch Zwischenlager seien aber nur für 40 Jahre ausgelegt und genehmigt worden, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Die zentrale Lagerstätte in Gorleben habe nur bis 2034 eine Betriebsgenehmigung, die im westfälischen Ahaus bis 2036. Nach Angaben des Nationalen Begleitgremiums, das den Prozess der Endlagersuche vermittelnd begleiten soll, ist erst zwischen 2046 und 2068 mit der Festlegung auf einen Standort zu rechnen. Ursprünglich war dafür das Jahr 2031 angestrebt.

AUDIO: Atommüll-Endlagersuche verzögert sich (2 Min)

Nationales Begleitgremium fordert mehr Transparenz

Das Begleitgremium erfuhr eigenen Angaben zufolge erst aus der Presse von dem geänderten Zeitplan für die Auswahl eines Endlager-Standorts für hochradioaktiven Atommüll. Es fordert mehr Transparenz im Suchverfahren. "Das Standortauswahlverfahren steht an einer Wegscheide und muss durch mehr Transparenz gestützt werden", schreiben die Vorsitzenden des Begleitgremiums, Miranda Schreurs und Armin Grunwald, am Dienstag in einer Pressemitteilung.

BGE braucht mehr Zeit zum Auswerten

Die mit der Suche beauftragte Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hatte noch vor einem Jahr erklärt, dass bis 2031 ein Endlager-Standort gefunden sein werde. Am 10. November dieses Jahres räumte die bundeseigene Gesellschaft dann ein, dass dieser Termin nicht zu halten sei. Es sei mehr Zeit notwendig, um geologische Daten auszuwerten und Methoden zu entwickeln.

Weitere Informationen
Auf gelben Tonnen ist ein Radioaktiv-Zeichen zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Sebastian Kahnert

Kann ein Atommüll-Endlager den Naturgewalten trotzen?

Die Suche nach einem Endlager für Atommüll verzögert sich weiter. Die Anforderungen sind enorm - aber nicht unerfüllbar. (18.11.2022) mehr

Ein Schild warnt an einem Castor-Transport mit der Aufschrift "radioactive" vor radioaktiver Strahlung. © picture alliance / dpa | Jan Woitas Foto: Jan Woitas

4.800 Atommüllfässer zur Zwischenlagerung nach Gorleben?

Der Atommüll soll eigentlich ins Endlager Schacht Konrad gebracht werden. Dessen Inbetriebnahme ist aber umstritten. (29.09.2022) mehr

Dieses Thema im Programm:

Aktuell | 13.12.2022 | 12:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Yasmin Fahimi spricht bei der DGB-Kundgebung am 1. Mai 2024 in Hannover © dpa Bildfunk Foto: Julian Stratenschulte

Mehr Geld, Freizeit, Demokratie: Forderungen am 1. Mai in Hannover

In Niedersachsens Landeshauptstadt hat der Deutsche Gewerkschaftsbund am Tag der Arbeit seine Hauptveranstaltung abgehalten. mehr