Pornodreh in Kirche: Strafverfahren vor Amtsgericht Achim
Eine 37-Jährige muss sich bald wegen Störung der Religionsausübung vor dem Amtsgericht Achim verantworten. Sie soll an einem Pornofilmdreh in der evangelischen Kirche in Lunsen beteiligt gewesen sein.
Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Weil die mutmaßliche Hauptdarstellerin einen Strafbefehl nicht akzeptiert habe, komme es nun zur Hauptverhandlung. Ein Termin dafür stehe noch nicht fest. Zuerst hatte die "Kreiszeitung" in Syke den Fall aufgegriffen.
Kirchenvorstand beantragte Löschung
Die Kirchengemeinde in Lunsen, einem Ortsteil von Thedinghausen, schreibt auf ihrer Internetseite, bereits im April Anzeige gegen zwei Personen erstattet zu haben. Diese hätten "in der örtlichen Kirche einen Videoclip mit pornografischen Inhalten ohne Drehgenehmigung gedreht". Der Kirchenvorstand hat nach eigenen Angaben die Löschung des Clips auf verschiedenen Plattformen erwirkt.
Strafbefehl mit 50 Tagessätzen
Pastorin Anja Sievers sagte der "Kreiszeitung", der Vorfall sei erst nach Veröffentlichung des Films im Internet bemerkt worden. Der Strafbefehl gegen die 37-Jährige beträgt 50 Tagessätze, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Das Verfahren gegen den zweiten Beschuldigten hat die Behörde zunächst eingestellt, weil es keinen Tatnachweis gibt. Die Kirchengemeinde Lunsen hat dagegen Beschwerde eingelegt.