Nach Schiffsunfall: Ersatzbrücke über die Hunte steht
Ende Februar war die Eisenbahnbrücke, die bei Elsfleth über die Hunte führt, bei einem Schiffsunfall zerstört worden. Am Dienstag wurde nun die Ersatzbrücke erfolgreich eingesetzt.
Das erste von zwei Brückenteilen war bereits am Vormittag auf die Pfeiler verlegt worden, teilte die Deutsche Bahn mit. Dies habe ein bisschen gedauert, weil mehrfach nachjustiert werden musste, wie der Bauleiter dem NDR Niedersachsen sagte. Ein Schwimmkran hatte die beiden 24 Meter langen Ersatzbrückenteile über die Hunte nach Elsfleth gebracht. Der Kran hob das erste 56 Tonnen schwere Teil am Dienstagvormittag an Ort und Stelle. Die gleiche Prozedur erfolgte am Nachmittag mit dem zweiten Brückenteil.
Bahnstrecke soll ab Montag wieder befahrbar sein
Die Brücke könne damit bald für Züge freigeben werden, teilte die Deutsche Bahn (DB) am Dienstag mit. Am Montag will Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) die Bahnstrecke wieder eröffnen. Bis dahin müssen noch die Gleise und Signalanlagen erneuert und die Oberleitungen angebracht werden, hieß es von der DB. Außerdem müssen Belastungsfahrten durchgeführt werden, bevor die Bahnstrecke in Betrieb genommen werden kann. Die Strecke dient vor allem dem Güterverkehr von und zu den Häfen Nordenham und Brake.
Schiffsverkehr weiterhin eingeschränkt
Die neue Ersatzbrücke hat allerdings einen entscheidenden Nachteil: Sie kann nicht geöffnet werden, Seeschiffe erreichen den Oldenburger Hafen nicht mehr. Bis zu einem Neubau kann es noch Jahre dauern. Außerdem sei die vorläufige Konstruktion 30 Zentimeter niedriger als die bisherige Brücke, teilte das Verkehrsministerium mit. Demnach können auch größere Binnenschiffe die Brücke nur durchfahren, wenn der Wasserstand niedrig genug ist.
Oldenburger Hafen am stärksten betroffen
Dies trifft vor allem den Oldenburger Hafen. Die Stadt Oldenburg und die dortige Hafenwirtschaftsgemeinschaft hatten bereits im März kritisiert, dass der Bau einer neuen Brücke womöglich Jahre dauern werde und der Schaden sich schnell auf eine zweistellige Millionenhöhe summieren könnte. Regionale Firmen hatten daher Anfang April einen schnelleren Neubau der beschädigten Eisenbahnbrücke bei Elsfleth gefordert.
Auch Verkehrsminister Lies fordert schnelleren Neubau
Auch Niedersachsens Verkehrsminister Lies hatte im März gesagt, dass die Planungen für einen Neubau deutlich beschleunigt werden müssten: "Wir werden jetzt die Voraussetzungen schaffen, hier nach der Rekordzeit, in der die Behelfsbrücke gebaut wird, auch eine neue Brücke in unserer sprichwörtlichen 'neuen Deutschlandgeschwindigkeit', die wir vom LNG-Terminal kennen, zu errichten", sagte er. Ein Binnenschiff hatte die Eisenbahnbrücke bei Elsfleth Ende Februar gerammt und irreparabel beschädigt.