Hannover: Behörden verstärken Kampf gegen Clan-Kriminelle
In der Region Hannover wollen Behörden und Kommunen in Zukunft enger beim Thema Clan-Kriminalität zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung ist am Dienstag in Hannover unterzeichnet worden.
Erklärtes Ziel von Polizei, Bundespolizei, Stadt und Region Hannover, Zoll und Finanzamt ist es demzufolge, gemeinsam zu verhindern, dass sich clankriminelle Strukturen in der Region Hannover etablieren und verfestigen. Die Kooperation sei ein Meilenstein im Projekt "Clan 360°" der Polizeidirektion Hannover, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Mit Hilfe des Projektes soll Clan-Kriminalität ganzheitlich betrachtet und langfristig im Fokus bleiben.
Taktik der "Tausend Nadelstiche" soll Wirkung entfalten
Neben der Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten soll ein Schwerpunkt der Ermittlungen die Vermögensabschöpfung sein, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung der Behörden weiter. Die Wegnahme von Gütern, die mit Geld aus kriminellen Tätigkeiten und Aktionen erwirtschaftet wurden, insbesondere der Statussymbole, sei für kriminelle Clanangehörige häufig eine größere Strafe als die Verurteilung zu einkalkulierten Freiheitsstrafen. Eine angestrebte Taktik der "Tausend Nadelstiche" soll hier nachhaltige Wirkung entfalten.
Im vergangenen Jahr haben Ermittler in Niedersachsen mehr als 2.800 Fälle von Clan-Kriminalität registriert. Im Jahr davor waren es rund 900 weniger.