Finanzielle Not: Kliniken fürchten "umfassendes Krankenhaussterben"
In der Debatte über die schlechte Finanzlage der Krankenhäuser legt die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) nach. Wenn die Politik nicht handele, drohe eine "beispiellose Pleitewelle".
Ein "umfassendes Krankenhaussterben" sei nur noch durch entschlossenes politisches Handeln auf Bundesebene aufzuhalten, sagte der NKG-Vorsitzende Hans-Heinrich Aldag am Montag. Angesichts von Energiekrise, Inflation, Betriebskostensteigerungen und hohen Tarifabschlüssen seien viele Kliniken in ihrer Existenz bedroht, so Aldag. Eine schnelle wirtschaftliche Absicherung sei nötig.
Fünf Milliarden Euro als Nothilfeprogramm gefordert
Hintergrund ist das Bund-Länder-Treffen am Montag in Berlin. Dort soll es auch um die Situation der Kliniken gehen. Die NKG unterstützt den Angaben zufolge die gemeinsame Forderung der Länder an den Bund, für eine auskömmliche Finanzierung der Krankenhäuser zu sorgen. Neben einer rückwirkenden Kompensierung der Kostensteigerungen für die Jahre 2022 und 2023 fordern die Länder darin auch ein einmaliges Nothilfeprogramm für existenzbedrohte Krankenhäuser. Dies soll einen Umfang von fünf Milliarden Euro haben.
Auch Städte fordern Hilfen für Krankenhäuser
Auch mehrere niedersächsische Städte haben sich für ein schnelles Nothilfeprogramm für klamme Krankenhäuser ausgesprochen. Weder Krankenversicherungen noch der Bund stellten derzeit eine verlässliche Finanzierung der Krankenhäuser sicher, kritisierte der Hamelner Oberbürgermeister Claudio Griese (CDU) am Freitag. Die Finanzlage in den Krankenhäusern gilt seit Monaten als angespannt. Laut früheren Angaben der NKG erwarten die 164 Kliniken in diesem Jahr ein Defizit von rund 532 Millionen Euro.
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