Einnahmen durch Verkehrsdelikte: 7,2 Millionen Euro nur in Hannover
In Niedersachsen haben zahlreiche Kommunen im ersten Halbjahr 2023 mehr Geld durch Verkehrsdelikte eingenommen als im Vorjahreszeitraum. Allein in der Stadt Hannover kamen einer Umfrage zufolge mehr als sieben Millionen Euro zusammen.
Die Deutsche Presse-Agentur hat in einer Umfrage Antwort von 30 Städten und Landkreisen bekommen. 20 von ihnen hätten demnach angegeben, dass ihre Einnahmen gestiegen seien. Der größte Betrag ergebe sich aus Verstößen gegen das Tempolimit. Allein in der Landeshauptstadt wurden den Angaben zufolge im ersten Halbjahr knapp 7,2 Millionen Euro eingenommen und damit etwa 350.000 Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Großteil des Betrags stamme aus Geschwindigkeits- und Rotlichtverstößen. In der Region Hannover stiegen die Einnahmen auf etwa 3,7 Millionen Euro.
Eine Million mehr in Osnabrück, eine Million weniger in Hildesheim
Deutlich mehr haben Verkehrsdelikte auch dem Landkreis Osnabrück in die Kasse gespült: Von Januar bis Juni waren es rund 2,3 Millionen Euro und somit etwa eine Million Euro mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Dabei sei weder die Anzahl der Blitzer noch der Kontrollen verändert worden, so ein Sprecher. Der Landkreis Emsland nahm 1,9 Millionen Euro, der Landkreis Göttingen 5,8 Millionen Euro (Januar bis Mai) ein. In der Stadt Oldenburg wurden etwa 200.000 Euro mehr eingenommen, in Wilhelmshaven war es eine Zunahme um knapp 170.000 Euro. Auch die Stadt Emden, die Landkreise Wesermarsch, Aurich, Leer, Ammerland, Cuxhaven und Harburg verzeichneten mehr Einnahmen. Fast eine Million Euro weniger hingegen waren es im Landkreis Hildesheim, eine sinkende Tendenz gab es auch in den Landkreisen Lüneburg, Gifhorn, Friesland, Heidekreis, Stade und Peine.
Neuer Bußgeldkatalog sieht höhere Strafen vor
Mit dem seit November 2021 geltenden Bußgeldkatalog müssen Verkehrssünder höhere Bußgelder zahlen, wenn sie erwischt werden. Wer etwa innerorts 16 bis 20 Kilometer pro Stunde zu schnell fährt, zahlt 70 Euro - zuvor war es die Hälfte. Zudem ist es beispielsweise teurer geworden, auf Geh- und Radwegen zu parken oder unerlaubt auf Schutzstreifen zu halten. In einigen Kommunen könnten sich die Einnahmen sogar noch erhöhen, da noch nicht alle Daten vorlagen.
