300 Waffen und eine Tonne Munition bei Razzia sichergestellt
Bei einer Razzia in Seevetal sind 300 Waffen und rund eine Tonne Munition sichergestellt worden. Dem Verdächtigen entzogen die Ermittler sämtliche Berechtigungen, Waffen und Sprengstoff zu besitzen.
Vor zweieinhalb Jahren, im September 2020, gab es schon einmal Razzien bei dem Mann. Damals fanden die Ermittler 250 Waffen, diese wurden dem Verdächtigen in der Zwischenzeit teilweise wieder zurückgegeben. Laut Emily Weede, Bürgermeisterin der zuständigen Gemeinde Seevetal, sah es zunächst so aus, als hätte der Mann sämtlich Waffen legal besessen. Er konnte Waffenschein und Waffenbesitzkarten vorweisen. Lediglich bei einer Zahl von Waffen im einstelligen Bereich gab es Unregelmäßigkeiten. Hierzu gab es ein Ermittlungsverfahren, dass gegen die Zahlung einer Geldstrafe eingestellt wurde. Erst im März dieses Jahres haben Nachforschungen dann ergeben, dass es bei dem Mann eklatante Verstöße gegen das Waffengesetz gibt, unter anderem gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Deswegen durchsuchten die Ermittler Mitte Juni erneut das Wohnhaus des Mannes.
Landkreis und Polizei kritisieren Gemeinde
Schon bei den ersten Razzien sind bei dem Mann Nazi-Devotionalien gefunden worden. Wenn er die nicht öffentlich zeige, sei das aber keine Straftat und spiele damit auch keine Rolle bei der Entscheidung, ob jemand Waffen besitzen darf oder nicht, teilte der Landkreis Harburg dem NDR in Niedersachsen mit. Der Landkreis schränkte aber ein, dass die Gemeinde Seevetal auf jeden Fall genauer hätte hinschauen müssen. Auch die zuständige Polizei in Lüneburg betont gegenüber dem NDR, dass sie die Gemeinde mehrmals darauf hingewiesen hat, den Verdächtigen genau zu überprüfen - was jetzt erst zweieinhalb Jahre später passiert ist. Die Beamten waren bereits nach dem Waffenfund im September 2020 dafür, dem Mann alle Waffen entziehen. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.