1.412 Nutztiere von Wölfen angegriffen: Anstieg in Niedersachsen

Stand: 07.02.2024 14:04 Uhr

Wölfe haben 2023 mehr Nutztiere in Niedersachsen angegriffen oder getötet als im Vorjahr. Gleichzeitig gab das Land laut Umweltministerium mehr für den Schutz von Weidetieren aus als zuvor.

Rund 6,93 Millionen Euro gab Niedersachsen 2023 laut Umweltministerium für den Herdenschutz aus. Im Jahr davor waren es 4,49 Millionen Euro. Landwirte können unter anderem für Zäune Geld beantragen. "Wir wollen Weidetierhaltung besser schützen und fördern, aber auch den Wolf nicht wieder ausrotten", sagte Umweltminister Christian Meyer (Grüne).

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Wölfe griffen 1.412 Weidetiere an

Obwohl 2023 mehr Geld für den Schutz von Nutztieren beantragt und bewilligt worden waren, verletzten oder töteten Wölfe mehr Nutztiere als im Jahr davor: Das Umweltministerium spricht von 1.412 Weidetieren, die Opfer von Wolfsrissen wurden - darunter vor allem Schafe und Ziegen, aber auch Rinder und Pferde. Das sei ein Anstieg um rund 29 Prozent gegenüber 2022. Tierhalterinnen und Tierhalter können nach Wolfsrissen Billigungsleistungen beim Land beantragen: 2023 wurden 240.000 Euro gewährt, 30.000 mehr als im Vorjahr.

Schnellabschüsse von Wölfen noch nicht umgesetzt

Im Dezember hatten sich die Umweltminister von Bund und Länder darauf verständigt, dass sogenannte Problemwölfe deutlich schneller als bisher getötet werden können. In Niedersachsen können diese Schnellabschüsse seit Anfang des Jahres beantragt werden. Derartige Abschüsse seien bereits geprüft, aber noch nicht umgesetzt worden, so das Umweltministerium.

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Dieses Thema im Programm:

Niedersachsen 18.00 | 06.02.2024 | 18:00 Uhr

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