VIDEO: Verkehrsunfälle in MV: ADFC sieht Problem für Fahrradunfälle bei Infrastruktur (8 Min)

Verkehrsunfallstatistik: Deutlich mehr Tote in MV

Stand: 13.05.2025 19:20 Uhr

Im Jahr 2024 gab es in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 55.000 Verkehrsunfälle, etwas weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Verkehrstoten stieg jedoch fast auf das Doppelte.

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Laut einer Statistik des Innenministeriums hat es im Jahr 2024 mehr als 55.000 Unfälle im Land gegeben. Dabei seien mit 93 Verkehrstoten deutlich mehr Menschen gestorben als im Jahr zuvor, fast doppelt so viele wie 2023.

Geschwindigkeit, Vorfahrtsregeln und Fahrerflucht

Bei einem Drittel der tödlichen Verkehrsunfälle waren die Fahrzeuge mit Bäumen zusammengestoßen. Die Ursache war laut Innenminister Christian Pegel (SPD) häufig überhöhte Geschwindigkeit oder Unachtsamkeit. Bei den meisten Unfällen mit Verletzten wurden zudem Vorfahrtsregeln missachtet. Besorgniserregend ist für Pegel auch die Zahl der Fahrerfluchten bei denen die Verursacher den Unfallort verlassen haben, obwohl Menschen verletzt wurden. Die war 2024 um rund 11 Prozent auf 537 Fälle gestiegen.

Schwerwiegende Unfälle mit E-Scooter und E-Bike

Aber auch andere Verkehrsteilnehmer wie E-Scooter und E-Bikes sind immer häufiger bei Unfällen betroffen. Das merkt auch Prof. Dr. Martin Jordan, Leiter der Unfallchirurgie an der Universitätsmedizin Greifswald: "Durch E-Bikes oder E-Scooter kommt es vermehrt zu Unfällen und die sind oft schwerwiegender: Sie sind komplexer. Die Behandlung ist anspruchsvoller." Er rät daher bei der Fahrt immer einen Helm zu tragen, denn ein Schädel-Hirn-Trauma sei immer noch eine der führenden Problematiken bei Schwerverletzten.

VIDEO: Interview mit Prof. Dr. Martin Jordan zu Verkehrsunfällen (3 Min)

ADFC: Infrastruktur für Radfahrende Grund für Unfälle

Dass oft auch Radfahrer in Unfälle verwickelt sind, liegt laut Horst Krumpen vom ADFC Landesverband MV vor allem an der Infrastruktur. Im NDR MV Das Interview erklärte er, dass es seit der Coronapandemie einen starken Anstieg der Fahrradfahrenden in Mecklenburg-Vorpommern gebe. "Die Infrastruktur ist dieser Entwicklung nicht nachgekommen. Das rächt sich jetzt und leider in dem Fall mit einer hohen Anzahl von Toten", so Krumpen. Für ihn greife auch eine Helmpflicht zu kurz. Denn in den meisten Fällen werden Radfahrer laut Krumpen verletzt oder getötet, wenn sie sich in Bereichen befinden, in denen sie mit anderen, stärkeren Fahrzeugen kollidieren. Dort könne der Helm nur vor noch schwerwiegenderen Verletzungen schützen, nicht aber vor dem Unfall selbst.

 

Weitere Informationen
ARCHIV - 23.11.2021, Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin: Mit Blaulicht fährt ein Rettungswagen der Feuerwehr in Richtung Klinikum. © dpa Foto: Jens Büttner

Anzahl der schweren Arbeitsunfälle in MV gestiegen

Insgesamt 69 besonders schwere und tödliche Arbeitsunfälle gab es im Jahr 2024. Sieben Menschen kamen dabei ums Leben. mehr

Symbolbild Verkehrsunfalltote © dpa Foto: Christian Hager

Tödliche Unfälle in MV: 2023 so wenig Opfer wie noch nie

Der Statistik von Bund und Land zufolge gab es im Land auch rund zehn Prozent weniger Schwerverletzte als im Jahr zuvor. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 13.05.2025 | 18:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Ein Warndreieck mit der Aufschrift Unfall und einer Warnleuchte sichert eine Unfallstelle auf der Autobahn ab. © picture alliance Foto: Michael Bihlmayer

Verkehrsunfall-Statistik: Deutlich mehr Tote in MV

Hauptursachen für die mehr als 55.000 Verkehrsunfälle waren erhöhte Geschwindigkeit, Vorfahrtsfehler und Fahrerflucht. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage: Zölle, Krisen, Börsen-Chaos - Wie gehen Sie damit um?