Nord Stream 1 angeblich auf 250 Metern Länge zerstört
Nach Angaben der Betreibergesellschaft ist eine Röhre der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 1 auf einer Länge von rund 250 Metern zerstört.
Gut fünf Wochen nach der Entdeckung von Lecks in den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 hat die Betreibergesellschaft am Mittwoch eigene Untersuchungsergebnisse vorgelegt. Demnach gibt es am Meeresboden zwei jeweils drei bis fünf Meter tiefe Krater, so die Nord Stream AG. Sie liegen demnach etwa 248 Meter von einander entfernt. Der dazwischen liegende Abschnitt von Leitung 1 des Doppelstrangs sei zerstört. Trümmer seien mindestens in einem Radius von 250 Metern verstreut.
Vier Lecks an beiden Pipelines
Der Mitteilung waren nach Angaben der Nord Stream AG erste Untersuchungen der Leitung 1 in der schwedischen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) vorausgegangen. Ende September waren nach Explosionen in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm vier Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden, jeweils zwei davon in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens. Für die Begutachtung der Schäden in der dänischen AWZ fehlten den Betreibern offenbar Genehmigungen der Behörden.
Sabotage vermutet
Unter anderem die EU und die Nato gehen bei der Ursache der Lecks von Sabotage aus. Russland warf unterdessen der britischen Marine vor, Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines geplant und durchgeführt zu haben. In den vergangenen Wochen hatten mehrere Länder die Lecks untersucht, aber über die Ergebnisse nicht informiert. Die schwedische Zeitung hatte zuvor ein Video der beschädigten Pipeline veröffentlicht. Beide Doppelstränge verlaufen von Russland bis nach Lubmin im Nordosten Deutschlands.