Mehrjährige Haftstrafen für Einbruch in Imbiss

Das Landgericht Neubrandenburg hat zwei Einbrecher zu einer Haftstrafe von jeweils drei Jahren wegen schweren räuberischen Diebstahls. Die beiden 40 und 27 Jahre alten türkischstämmigen Männer aus Berlin hatten gestanden, am 1. März nachts zu dritt in Neubrandenburg in einen Döner-Imbiss eingebrochen zu sein, um Geld und Schmuck zu stehlen.
Dritter Einbrecher von Polizei erschossen
Der Fall hatte wegen eines tödlichen Zwischenfalls für Aufsehen gesorgt. Die Männer waren bei der Tat von Polizisten gestellt worden. Einer der Täter attackierte die Polizisten und versprühte Reizgas. Daraufhin schoss ein Polizeibeamter in Notwehr, wie die Ermittlungen später ergaben. Der Einbrecher starb an der Schussverletzung.
"Das Entscheidende war: Sie haben sich nicht ergeben. Polizisten haben ein Anrecht darauf, dass die anderen sich ergeben", sagte Richter Carl Christian Deutsch in der Urteilsbegründung. Die Haftbefehle blieben in Kraft. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Beide Seiten können innerhalb einer Woche Rechtsmittel einlegen.
Staatsanwaltschaft fordert mehrjährige Haftstrafen
Die Staatsanwaltschaft hatte für die Angeklagten je siebeneinhalb Jahre Freiheitsstrafe verlangt. Der Verteidiger des 27-jährigen Angeklagten plädierte für eine Bewährungsstrafe. Es habe sich um einen einfachen Einbruch gehandelt, bei dem der Polizist nicht hätte schießen müssen, meinte der Jurist. Die Täter hätten "Geld stehlen wollen, das offenbar niemand vermisste". Tatsächlich blieb die Herkunft des Geldes bisher unklar.
Angeklagter gibt Geldnot als Motiv an
Der 40-jährige Angeklagte, der selbst einen Döner-Imbiss betrieb, gab Geldnot als Motiv an. Nach einem Tipp habe er bei dem Einbruch auf 100.000 Euro gehofft. Dafür habe er seinen Neffen und dessen Freund angeworben. Tatsächlich fanden die Einbrecher 35.000 Euro und Schmuck.
