Schule und Kita: GEW beklagt unübersichtliches Corona-Management
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert den Umgang des Landes Mecklenburg-Vorpommerns und kommunaler Gesundheitsämter mit Corona-Infektionsfällen und Kontaktpersonen an Schulen und Kitas. Die Infektionslage in den Einrichtungen werde immer unübersichtlicher.
"Die Schulen bleiben offen"- nach den vielen Wochen "Homeschooling" im vergangenen Schuljahr war das das Versprechen der Bildungspolitiker an Kinder, Jugendliche und deren Familien für diesen Winter. Mittlerweile dürften das manche eher als Drohung empfinden. Denn mit steigenden Infektionszahlen unter Kindern in Schulen und Kitas wächst die Unsicherheit bei Eltern, aber auch bei den Beschäftigten und den Kindern selbst. Da unter Schülern und Lehrkräften die Infektionszahlen deutlich steigen, wird die Präsenzpflicht an Schulen immer stärker hinterfragt- nicht nur von besorgten Familien.
GEW: Corona-Management immer unübersichtlicher
Die Bildungsgewerkschaft GEW betrachtet das Infektionsgeschehen an Schulen und Kitas in Mecklenburg-Vorpommern mit Sorge und übt Kritik an der Arbeitsweise einzelner Gesundheitsämter. Lehrkräfte und Erzieherinnen, Kita- und Schulleitungen -
GEW-Mitglieder aus der Praxis beklagen das aus ihrer Sicht immer unübersichtlichere Corona-Management in den entsprechenden Einrichtungen. Den Rückmeldungen zufolge sollen beispielsweise im Gesundheitsamt Rostock Genesenen-Nachweise für Personen ausgestellt und verschickt worden sein, die noch nicht abschließend getestet wurden. So etwas dürfe nicht passieren, kritisiert GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner. Sie forderte von den zuständigen Ämtern, dass sichergestellt werden müsse, dass positiv getestete Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie deren enge Kontaktpersonen Schulen und Kitas nicht betreten.
Kontaktnachverfolgen bleibt an Einrichtungen hängen
Vielerorts werde das Kontaktpersonen-Management mittlerweile den Schulen und Kitas überlassen, so Lindner. Das verunsichere Beschäftigte aber auch Kinder und Eltern gleichermaßen. Seit November werden Schulklassen und Kita-Gruppen bei Einzel-Infektionen nicht mehr automatisch in Quarantäne geschickt. In Schulen werden die betroffenen Schüler-Gruppen stattdessen täglich getestet und von anderen Klassen getrennt. Bildungsministerin Oldenburg hatte vergangene Woche gesagt, kein Ort sei so sicher wie die Schulen. Das werde in Schulen und Kitas gerade anders erlebt, so die GEW. Zweifel äußerten die Gewerkschafter auch an Aussagen, wonach infizierte Schüler oder Beschäftigte in 70 Prozent der Fälle keine weitere Ansteckung auslösen würden. Dies stimme nicht mit dem praktischen Erleben in Kitas und Schulen überein, hieß es.
Infektionsgeschehen an Schulen: 596 Fälle unter Schülern
Das LAGuS veröffentlicht unter der Woche Zahlen zur Lage in den Schulen und in den Kitas. Demnach gibt es bei den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern mit Stand Donnerstag 218 (+49) aktive Infektionsgeschehen. Betroffen sind 596 Schüler (+38) und 43 Lehrkräfte beziehungsweise Mitarbeitende (+3). Bei den Kitas und Horten meldet das LAGuS in 119 (+20) Einrichtungen aktive Infektionsgeschehen. Betroffen sind 138 Kinder (+9) und 84 Mitarbeiter (+12).
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