Evakuierung aus Krisengebieten: Bundeswehr übt rund um Rügen
Die Bundeswehr ist seit einigen Tagen rund um Rügen im Übungseinsatz. Bei "Schneller Adler" proben Soldaten aus Deutschland und den Niederlanden eine Woche lang verschiedene Rettungsszenarien - zu Lande, zu Wasser und aus der Luft.
Vorbild für die Übung sind reale Rettungseinsätze wie es sie im vergangenen Jahr in Afghanistan oder 2011 in Libyen gegeben hat. 1.200 Soldaten nehmen an der Übung teil, 300 Frauen und Männer sind als zu rettende Komparsen mit dabei. Von Peenemünde starten die fiktiven Evakuierungen. Auf dem Flughafen Barth ist unter anderem eine "Schnelle Luftevakuierung" geplant. In Sassnitz wird am Sonnabend eine "Schnelle See-Evakuierung" geprobt.
Übungen seit langem geplant
Ein Sprecher der Bundeswehr warb bei der Bevölkerung in den von der Übung betroffenen Regionen um Verständnis. Die Bundeswehr müsse in verschiedenen Szenarien üben, Peenemünde zum Beispiel biete dafür gute Voraussetzungen, sagte er NDR MV Live. Die Übung sei seit langem geplant gewesen und habe nichts mit der aktuellen Lage in der Ukraine zu tun. Die Übungen enden demnach am Montag. Danach würden Geräte und Mannschaften ausgeflogen.
Lärmbelästigung auf Rügen wahrscheinlich
Während der Übungswoche kommt es rund um Rügen zu einer erhöhten Lärmbelästung durch den Flugverkehr. Es werde nicht viel geschossen - wenn, dann mit Platzpatronen, hieß es von der Bundeswehr. Die Bevölkerung werde gebeten, sich von den Übungstruppen fernzuhalten. Die Bundeswehr probt solche Einsätze alle drei Jahre mit verschiedenen fiktiven Szenarien, um auf solche Fälle vorbereitet zu sein. Eine ähnliche Übung gab es zuletzt 2018 in Stendal - pandemiebedingt ist sie im vergangenen Jahr ausgefallen.
Russisches Aufklärungsflugzeug nähert sich Rügen
Für etwas Wirbel sorgte vor einigen Tagen ein russisches Aufklärungsflugzeug, dass sich dem Luftraum vor Rügen genähert hatte, allerdings nicht in den deutschen Luftraum eingedrungen war. Daraufhin war in Laage eine sogenannte Alarmrotte bestehend aus zwei deutschen Eurofigther-Jets aufgestiegen und hatte das russische Flugzeug weg von Deutschland begleitet - ein normaler Vorgang, hieß es von der Bundeswehr. Sicherheitsexperten hielten es für eher unwahrscheinlich, dass der Vorfall in einem Zusammenhang mit der Evakuierungs-Übung stand.
