Corona-Krise MV: Schwesig mahnt zu Geduld und Solidarität
Restaurants, Hotels, Kinos und Theater bleiben weiter zu, es gelten verschärfte Kontaktbeschränkungen - auch in MV. Ministerpräsidentin Schwesig gab am Freitag eine Regierungserklärung ab.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sagte im Schweriner Landtag, das Land sei aktuell kein Risikosgebiet, es gebe genügend Intensiv-Betten: Diese gute Lage dürfe jetzt nicht aufs Spiel gesetzt werden, auch deshalb stimmte die Ministerpräsidentin die Menschen im Land auf schwierige Zeiten ein: "Der Corona-Winter 2020/21 wird ein harter Winter. Wir brauchen in den nächsten Monaten weiter Geduld und Solidarität."
Schwesig sieht keine Grundlage für Lockerungen
Es sei zu früh für Debatten über ein Ende der Corona-Maßnahmen: "Noch sind auch bei uns diese Ansteckungszahlen zu hoch, um über weitere Lockerungen zu diskutieren. Und wenn wir in unserem Land kulturelle Einrichtungen, Restaurants und Hotels früher wieder öffnen wollen, dann müssen wir uns jetzt an die strengen Regeln halten."
AfD betont Situation der Unternehmen
Aber was soll das alles bringen, fragte AfD-Fraktionschef Nikolaus Kramer, das Land sei vielleicht gut durch die Corona-Krise gekommen, mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen sei das aber pure Schön-Rednerei. Kramer hält die Maßnahmen für überzogen: "Wir setzen auf Freiheit statt Zwang. Wir glauben daran, dass sich die Bürger in Ausübung ihrer Freiheit an ihre Regeln halten, wenn sie maß- und sinnvoll sind." Kopfschütteln und Abwinken bei den anderen Fraktionen im Landtag, Linksfraktionschefin Simone Oldenburg meinte an die Adresse der AfD: "Wie wäre es denn einfach mal mit selber denken statt querdenken."
CDU: Lockerungen so früh wie möglich, aber nicht übereilt
Und auch der neue CDU-Fraktionschef Wolfgang Waldmüller nahm sich die AfD bei seiner ersten Rede im Landtag vor. "Ihnen fehlt einfach die intellektuelle Bereitschaft, zu erkennen, dass es nämlich eins ist: Es ist ein tödliches Virus für die Menschen." Trotzdem: Lockerungen, so Waldmüller, gerade in der Gastronomie- und Hotelbranche, sollten so früh wie möglich umgesetzt werden, aber nicht übereilt. "Wir haben eine ungehinderte Infektionswelle gehabt und jetzt haben wir eine Stagnation. Wenn wir jetzt wieder so tun, als wenn dies reichen würde, dann würden wir doch genau das riskieren, was wir im Vorfeld gemacht haben. Deswegen ist es gut weiter die Linie zu halten."
Branchen verlangen Perspektiven
Am Sonnabend will die Landesregierung mit Kommunen und Verbänden den weiteren Weg in der Corona-Politik abstimmen. Angesichts vergleichsweise niedriger Infektionszahlen in Mecklenburg-Vorpommern hoffen verschiedene Branchen auf Lockerungen. So setzt die Gastronomie- und Hotelbranche auf beschränkte Öffnungen in der Weihnachtszeit und verlangt eine Perspektive für die nächsten Monate. Auch die Wirtschaft hofft auf mehr Spielraum für Dienstleister - beispielsweise für Kosmetiksalons, Massagepraxen und Fitnessstudios. Nach der Regierungserklärung der Minsterpräsidentin sind Lockerungen in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr offenbar nicht mehr drin und für das Frühjahr eher unwahrscheinlich.
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