Mitreden! Deutschland diskutiert

Künstliche Intelligenz: Was kann sie, wo müssen wir Grenzen ziehen?

Donnerstag, 17. April 2025, 20:15 bis 22:00 Uhr, NDR Info

"Mitreden!" - Was kann KI? Wo müssen wir Grenzen ziehen?

Sendung: Mitreden! Deutschland diskutiert | 17.04.2025 | 20:15 Uhr

Union und SPD wollen zukünftig den Einsatz von Künstlicher Intelligenz stärken. Hörerinnen und Hörer haben darüber in der Sendung "Mitreden!" diskutiert.

Union und SPD wollen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz ausweiten und erleichtern. Wie können wir im Alltag, in der Bildung oder bei der Arbeit davon profitieren - und was könnte gefährlich werden? Bei "Mitreden! Deutschland diskutiert" am 17. April sprachen Experten darüber mit Hörerinnen und Hörern.

Moderatorin Nina Zimmermann begrüßte als Gäste:

Prof. Dr. Kristian Kersting
forscht zu Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen (AIML) am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt

Max von Malotki
Moderator und Autor, Podcaster zu KI ("Die Entdeckung des 21. Jahrhunderts")

Mina Saidze
KI-Expertin und Autorin von FairTech

Die voraussichtlichen Koalitionspartner planen, die Entwicklung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) zu fördern. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Schaffung eines rechtlichen Rahmens für den KI-Einsatz, insbesondere in sensiblen Bereichen wie Bildung, Arbeitswelt und Sicherheitsbehörden. Was heißt das? Wo werden wir Künstlicher Intelligenz mehr Raum geben - und wie werden wir das merken? Wo profitieren wir jetzt schon von KI, bewusst oder unbewusst? Und wo liegen die Risiken?

Wo finden wir Künstliche Intelligenz jetzt schon im Alltag?

Längst Teil des Alltags sind Navigationssysteme wie Google Maps, die mit KI die Verkehrslagen voraussagen und Staus vermeiden helfen. Sprachassistenten wie Siri, Alexa oder der Google Assistant oder Smart-Home-Wohnungen sind für viele Nutzende nicht wegzudenken. Auch schnelle Informationen liefert die KI. Künstliche Intelligenz merkt sich auch unser Verhalten und schlägt bei Streaming-Anbietern und Shopping-Apps passende Produkte vor.

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Kann KI eine gute Unterstützung im Bildungsbereich sein?

Im Bereich Bildung gibt es immer wieder Diskussionen über Plagiate und Aufsätze, die mit ChatGPT geschrieben wurden. In Schulen fehlen dagegen oft noch klare Regeln oder Kontrollmöglichkeiten. Auf der anderen Seite kann KI den Lernzustand von Kindern analysieren und individuelle Übungen vorschlagen. Wer allerdings keinen Zugang zu Geräten und Internet hat, kann weiter zurückfallen - die Bildungsungleichheit könnte sich verschärfen.

Kann Künstliche Intelligenz Berufe von Menschen vernichten?

In der Arbeitswelt kann Künstliche Intelligenz monotone Aufgaben übernehmen wie Dateneingabe, Rechnungsprüfung, Terminvereinbarungen oder E-Mail-Sortierung. Schon jetzt beantwortet die KI rund um die Uhr Kundenanfragen. Chat-Bots geben Antworten auf die häufigsten Fragen. KI kann Lebensläufe analysieren und Bewerber vorfiltern. Andererseits benötigt die KI riesige Mengen an Daten. Wie ist es da um den Datenschutz bestellt? Und kann der zunehmende Einsatz von KI auch den Verlust an Arbeitsplätzen bedeuten? Oder braucht es weiterhin den Menschen, wenn Kreativität, Empathie und Urteilsvermögen gefragt sind?

KI als Retter vor Cyber-Angriffen?

Künstliche Intelligenz findet auch in Bereichen Anwendung, bei denen es jetzt schon besonders auf Datenschutz ankommt. So könnten mit KI ausgestattete Kameras bei der Sicherheitsüberwachung zwischen normalen Bewegungen und verdächtigen Aktivitäten unterscheiden, vielleicht auch Waffen automatisch erkennen. KI-Tools können im Bereich Cybersecurity Bedrohungen schneller erkennen und Angriffe blockieren. Banken und Behörden können KI nutzen, um verdächtige Transaktionen schneller zu erkennen - beispielsweise im Bereich Geldwäsche oder Identitätsdiebstahl.

Gefahren und Grenzen müssen mitgedacht werden

Wo liegen die Risiken? Autoritäre Staaten können Künstliche Intelligenz nutzen, um ihre Bürger lückenlos zu überwachen - beispielsweise durch automatische Gesichtserkennung. Deepfakes mit täuschend echten Videos oder Tonaufnahmen sorgen in den Sozialen Medien schon jetzt für politische Destabilisierung und Rufschädigung. Cyberangriffe können durch KI erst richtig großen Schaden anrichten.

Und vor allem: Wie kommt die KI zu ihren Entscheidungen? Diese Frage ist oft nicht transparent zu beantworten. Gerade wenn sie von Behörden eingesetzt wird, braucht es für eine Akzeptanz nachvollziehbare Begründungen - oder eine Kontrolle durch Menschen. Im schlimmsten Fall sind autonome Waffensysteme in der Lage, Entscheidungen ohne menschliches Eingreifen zu treffen.

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