Mitreden! Deutschland diskutiert

Fly me to the Moon - kann Raumfahrt unsere Gesellschaft verändern?

Montag, 05. Mai 2025, 20:15 bis 22:00 Uhr, NDR Info

Raumfahrt ist längst mehr als wissenschaftlicher Fortschritt - sie wird zunehmend wirtschaftlich und politisch relevant. Zwischen globaler Kooperation, privatwirtschaftlichem Ehrgeiz und rechtlicher Grauzone wird sich entscheiden, ob das All ein Raum für alle bleibt. Diskutieren Sie am Montag mit!

Was denken Sie? Diskutieren Sie mit uns!

Moderatorin Susann Böttcher begrüßt als Gäste:

Prof. Dr. Carsten Drebenstedt
TU Bergakademie Freiberg, Studiengang Space Ressources, Ideengeber für ERIS

Dr. Alexander Gerst
ESA-Astronautund Geophysiker

Dr. Anke Pagels-Karb
Bereichsvorständin Raumfahrt am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Die Raumfahrt erlebt einen rasanten Aufschwung. 2024 erreichten die weltweiten Staatsausgaben für Raumfahrtprogrammeeinen Rekordwert von rund 135 Milliarden US-Dollar. Die USA führten mit 80 Milliarden deutlich vor China (20 Milliarden), gefolgt von weiteren großen Raumfahrtnationen.

Aufstieg der privaten Raumfahrt 

Parallel zu den staatlichen Agenturen hat sich die sogenannte New Space Economy etabliert. Unternehmen wie SpaceX und Blue Origin, die Anfang der 2000er Jahre als Start-ups begannen, sind heute zentrale Player. SpaceX führt im Auftrag der NASA regelmäßig Versorgungsflüge zur ISS durch, baut das Starlink-Netzwerk aus und plant Langzeitmissionen zum Mars. Blue Origin arbeitet unterdessen an Weltraumtourismus und einer kommerziellen Nachfolgeplattform für die ISS. Visionen reichen von Mondkolonien bis zu Hotels im All.

Zukunft der ESA

2025 feiert die Europäische Weltraumorganisation ihr 50-jähriges Bestehen - ein Anlass, um Bilanz zu ziehen. Mit Missionen wie Rosetta (Erforschung des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko) oder der Beteiligung an der Internationalen Raumstation (ISS) hat sich die ESA als zuverlässiger Partner der internationalen Raumfahrt etabliert.

Doch neue geopolitische Spannungen und der Vormarsch privater Akteure verlangen nach einer klaren Neuausrichtung: Wie kann Europa im Weltraum eigenständig, innovativ und gleichzeitig kooperationsfähig bleiben?

Die Beteiligung an der US-geführten Artemis-Mondmission ist ein Beispiel internationaler Zusammenarbeit. Das europäische Servicemodul für die Orion-Kapsel ist technisch herausragend, doch Europa agiert als Zulieferer, nicht als Gestalter. Will die ESA künftig eine stärkere Rolle übernehmen, braucht es mehr Eigeninitiativen, klare politische Rückendeckung und langfristige Investitionen.

Rechtliche und ethische Herausforderungen 

Der Weltraumvertrag von 1967, ein völkerrechtliches Abkommen unter UN-Schirmherrschaft, regelt die friedliche Nutzung des Weltraums. Artikel 1 garantiert allen Staaten gleichberechtigten Zugang. Artikel 2 verbietet nationale Aneignung von Himmelskörpern. Doch diese Regeln stoßen an ihre Grenzen. Die privaten Akteure drängen mit wirtschaftlichem Interesse in Bereiche, die das Recht noch nicht ausreichend abdeckt - etwa bei der Rohstoffnutzung auf dem Mond oder Eigentumsfragen im Orbit.

Wie blicken Sie auf die Raumfahrt? Sehen Sie eher Chancen, Notwendigkeiten - oder haben Sie Bedenken? Diskutieren Sie mit!
Rufen Sie uns ab 19.15 Uhr unter (08000) 44 17 77 an oder beteiligen Sie sich auf YouTube.

Weitere Informationen
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Ein Smartphone mit einem eingeblendeten NDR Screenshot (Montage) © Colourbox Foto: Blackzheep

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