Die geopolitische Lage zwischen der Ukraine und Russland spitzt sich zu, wobei der ukrainische Präsident Selenskyj auf internationale Unterstützung angewiesen ist, besonders von den USA. "Die amerikanische Informationsversorgung ist ein wesentliches Pfund für die Ukraine", betont der Sicherheitsexperte Christian Mölling vom "European Policy Center". Selenskyj operiert in einem Umfeld, in dem Russland seine Frühjahrsoffensive verstärkt und er gleichzeitig die militärische Realität am Boden im Auge behalten muss. Auch die Anwesenheit bei den Verhandlungen in Istanbul ist entscheidend, um den amerikanischen Präsidenten Donald Trump zufrieden zu stellen und Verhandlungsbereitschaft zu signalisieren. "Alle sind in der gleichen Situation: keiner will Trump provozieren".
Die europäische Absicht, den Druck auf Russland zu erhöhen, zeigt sich deutlich, doch Russland bleibt unbeeindruckt, solange nicht genug Einfluss ausgeübt wird. "Russland wird sich nicht bewegen, solange wir nichts tun, was ihnen wirklich wehtut". Die europäische Antwort auf Putins Druck bleibt bis dato ineffektiv. Doch mit der Möglichkeit eines neuen US-Sanktionspakets könnte frischer Wind in die geopolitischen Gespräche kommen. Die europäische Souveränität und strategische Autonomie stehen auf der Kippe, während regionale Unterschiede in Bedrohungsperzeptionen und finanziellen Möglichkeiten die Handlungsfähigkeit der Europäer behindern. "Europa muss graduell mehr Unabhängigkeit anstreben.". Im Hinblick auf die militärischen Feinheiten und geopolitischen Verhandlungsspiele wird ersichtlich, wie eng die Dynamiken verzahnt sind. Die Wechselwirkung zwischen Russlands Handlungen und dem Einfluss der USA bleibt ein wesentlicher Bestandteil dieses komplexen Kräftespiels.