Neuer Höchststand: 456 Corona-Fälle in Hamburg gemeldet
In Hamburg spitzt sich die Corona-Lage weiter zu: Am Dienstag sind 456 neue Corona-Fälle innerhalb eines Tages registriert worden - ein Höchststand.
Seit Beginn der Pandemie wurden nach Angaben der Sozialbehörde 14.742 Menschen in Hamburg mit dem Coronavirus infiziert. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts können inzwischen etwa 9.300 davon als genesen angesehen werden. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb einer Woche liegt in Hamburg jetzt bei 136,4.
"Im Vergleich zur letzten Woche setzt sich der Trend fort: Wir sehen über alle Altersgruppen hinweg, dass die Corona-Zahlen steigen", sagte die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen. Der Anstieg der Infektionen schlage sich dabei vor allem bei den älteren Altersgruppen nieder. Bei den Babys sowie Kindergarten- und Grundschulkindern gebe es dagegen keine signifikanten Steigerungen.
Mehr als 200 Corona-Patienten in Hamburgs Kliniken
Auch die Zahl der Infizierten in Hamburger Krankenhäuser hat sich deutlich nach oben entwickelt: Momentan werden dort 204 Menschen behandelt, das sind 41 mehr als bei der letzten Erhebung am Freitag. Auf Intensivstationen liegen demnach 48 Infizierte, das sind acht mehr als zuletzt angegeben.
15 Todesopfer im Oktober
Wie die Sozialbehörde am frühen Dienstagabend mitteilte, sind im Laufe des Oktobers weitere 15 Menschen an Covid-19 gestorben. Das hätten die Untersuchungen des Institutes für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ergeben. Das Institut untersucht alle Todesfälle daraufhin, ob das Virus todesursächlich war. Damit steigt die Zahl der Corona-Toten in Hamburg seit Beginn der Pandemie auf 256. Noch am Dienstagmittag war von bislang 241 Toten in Hamburg die Rede gewesen. Todesfälle werden in Hamburg laut Behörde nicht tagesaktuell, sondern jeweils nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse aus der Rechtsmedizin gemeldet.
Täglich etwa 18.000 Tests in Hamburg
Nach Angaben des Senats kümmern sich momentan 486 Mitarbeitende um die Kontakt-Nachverfolgungen von Corona-Infektionen. Zudem stünde eine Reserve von etwa 130 Menschen zur Verfügung, die nun nach und nach geschult werden sollen und dann in den Gesundheitsämtern der Hansestadt aushelfen sollen. Es gebe täglich etwa 18.000 Tests in Hamburg, bei etwa fünf Prozent sei das Ergebnis positiv.
UKE: Schwere Verläufe auch bei Menschen unter 50
Anders als bei der Ersten Corona-Welle müssen immer mehr junge Covid-19-Patienten sogar auf der Intensivstation behandelt werden, heißt es aus dem Universitätsklinkum Hamburg-Eppendorf (UKE). "Wir betreuen mehrere Patienten deutlich unter 50 Jahren und teilweise ohne Vorerkrankungen", sagte der Direktor der Intensivmedizin, Stefan Kluge, im Gespräch mit dem Radiosender Bayern 2. Er wies darauf hin, dass die Entwicklung bei der Zahl der Intensivpatienten der der Infizierten um mehrere Tage hinterherläuft: "In wenigen Tagen werden wir, was die Zahl der Krankenhauspatienten angeht, die erste Welle übertreffen. Und das ist besorgniserregend."
Telefon-Hotline für Fragen zum Coronavirus
Allgemeine Fragen zum Coronavirus werden unter der Telefon-Hotline 040 / 428 284 000 beantwortet. Bei auftretenden grippeähnlichen Symptomen in Verbindung mit Kontakt zu erkrankten Personen sollte der Hausarzt oder der Arztruf 116117 telefonisch kontaktiert werden.
