Corona: Wie zuverlässig ist mein Schnelltest?
Wer zu Hause einen Corona-Selbsttest macht, vertraut darauf, dass das Ergebnis zuverlässig ist. Das ist jedoch nicht bei allen Tests, die man im Handel erwerben kann, der Fall.
Wie Sie herausfinden, ob die Tests zuverlässige Ergebnisse liefern, und wie hoch die Sensitivität der Selbsttest ist, erfahren Sie hier.
Worauf muss ich beim Kauf eines Selbsttests achten?
Vor allem bei Online-Käufen sollte man sich vergewissern, dass der Test von einem seriösen Anbieter stammt. Auf der Verpackung muss entweder das CE-Siegel mit einer vierstelligen Nummer zu sehen sein oder wenigstens ein Aufdruck mit der Sonderzulassung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. Diese Behörde hat auch eine Liste aller zugelassenen Schnelltests veröffentlicht. Das sind inzwischen Hunderte. Das Paul-Ehrlich-Institut hat mittlerweile fast 250 davon auf ihre Zuverlässigkeit geprüft und da zeigen sich große Unterschiede. Etwa jeder fünfte Test ist bei dem Check durchgefallen - und diese nachweislich unzuverlässigen Tests werden dann auch vom Markt genommen.
Wie kann ich herausfinden, wie gut mein Selbsttest funktioniert?
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat alle Prüf-Ergebnisse veröffentlicht. Da kann man sich auf einer Liste anschauen, wie sensibel die unterschiedlichen Tests auf eine bestimmte Viruslast reagieren. Die Liste ist für Laien aber ziemlich unübersichtlich. In der ganz hinteren Spalte ist die sogenannte "Gesamtsensitivität" angegeben. Das ist wohl der beste Wert zur Orientierung: Je größer dieser Wert, desto besser erkennt der Test die Infektion insgesamt. Daneben geben aber die sogenannten CQ-Werte noch an, wie empfindlich der Test auf bestimmte Viruslasten reagiert. Wer einen schnellen Überblick möchte, kann auch einfach bei schnelltesttest.de den Barcodes des Tests abscannen und bekommt dann sofort die Gesamtsensitivität angezeigt. Das IT-Kollektiv "Zerforschung" hat das Online-Tool gebaut, um die komplizierte Liste des PEI für Laien nutzbar zu machen.
Ganz viele Tests reagieren demnach gar nicht bei einer niedrigen Viruslast – wie sicher sind die Tests dann überhaupt?
Wie die Tabelle zeigt, ist das sehr unterschiedlich. Das Paul-Ehrlich-Institut erstellt jetzt auch eine Liste sozusagen mit den Top-Tests, die dann vielleicht noch am ehesten ein Ersatz für die knappen PCR-Tests sein können. Generell schlagen Schnelltests meist erst bei einer höheren Viruslast an. Es ist inzwischen auch bekannt, dass sich das Virus gerade bei Impfdurchbrüchen gar nicht mehr so stark vermehrt und bei den Betroffenen die Viruslast eben durchgehend sehr niedrig ist - dann schlagen eben die meisten Tests nicht an. Experten und Expertinnen streiten darüber, wie "schlimm" das eigentlich ist. Die getestet "niedrige" Viruslast ist so gering, dass die Infizierten damit kaum oder sogar gar nicht ansteckend sind.
Was sollte man noch beachten?
Die Tests funktionieren immer nur so gut, wie sie durchgeführt werden. Ganz wichtig: Die Probe genau so entnehmen, wie auf der Packung beschrieben. Inzwischen ist außerdem bekannt, dass das Ergebnis bei einigen Tests durch säurehaltige Flüssigkeiten verfälscht wird - dadurch steigt das Risiko von falsch-positiven Tests. Also am Besten direkt vor dem Test auf Cola oder Orangensaft verzichten.
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