Winternotprogramm bietet 1.000 zusätzliche Schlafplätze
Die Nächte in Hamburg werden bereits unangenehm kalt. Die Sozialbehörde hat am Montag vorgestellt, was sie in diesem Winter für Obdachlose unternimmt: Am 1. November startet in der Hansestadt das Winternotprogramm.
13 Millionen Euro - so viel Geld wie noch nie gibt die Stadt nach eigenen Angaben dafür aus, um Obdachlose vor dem Kälte-Tod zu schützen und ihnen durch Beratungsangebote neue Perspektiven zu vermitteln.
300 Plätze in ehemaligem Hotel
1.030 Übernachtungsplätze stellt die Behörde bereit. 400 davon wie bisher am Standort Friesenstraße im Stadtteil Hammerbrook. Weitere 300 Betten gibt es im ehemaligen Hotel "Plaza Inn" in Moorfleet, das die Stadt anmietet. Hier sollen vor allem Obdachlose untergebracht werden, die psychisch schwer erkrankt sind und die deshalb ein eigenes Zimmer brauchen.
Dritter Standort ist an der Schmiedekoppel im Stadtteil Niendorf, wo die Menschen in Containern übernachten können. Außerdem soll es Container für 100 Menschen bei Kirchen und Hochschulen geben. Um Ansteckungen vorzubeugen, gibt es an allen Standorten Schnelltests, außerdem soll der Impfstatus abgefragt werden.
Tagsüber steht die Markthalle offen
Tagsüber bleibt das Winternotprogramm wie in den Vorjahren geschlossen - dann steht unter anderem die Markthalle, der Veranstaltungssaal beim Hauptbahnhof, für Obdachlose offen. Auch die Alimaus am Nobistor öffnet wieder.
Das Hamburger Winternotprogramm zählt nach Angaben der Sozialbehörde zu den größten Angeboten dieser Art in ganz Europa. Unabhängig vom Winternotprogramm gibt es die ganzjährig zur Verfügung stehende Übernachtungsstätte Pik As mit 330 Plätzen und die Notübernachtungsstätte für Frauen in der Hinrichsenstraße mit bis zu 60 Plätzen.
Eine detaillierte Übersicht gibt es auf der Internetseite www.hamburg.de/obdachlosigkeit.
