Schutzwall gegen Corona: Spahn lobt Hamburgs Hausärzte
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat nach seinem Besuch der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVHH), die Arbeit der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in der Hansestadt gewürdigt. Der Fakt, dass in Hamburg viele Corona-Patienten Zuhause untersucht und behandelt worden seien, habe die Infektionsgefahr in der Stadt deutlich verringert, sagte er am Freitagnachmittag auf der Pressekonferenz der KVHH. "Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sind der erste Schutzwall gegen Corona. Sechs von sieben Patienten, die Covid 19 haben, werden von niedergelassenen Ärzten behandelt", sagte Spahn. Die meisten Fälle würden ambulant behandelt, so dass sich die Krankenhäuser auf die schweren Fälle konzentrieren könnten. Das sei ein Grund, weshalb Deutschland im internationalen Vergleich besser dastehe, als viele andere Länder.
Spahn: Coronakrise ist "beherrschbarer"geworden
Zum derzeitigen Stand bei der Corona-Pandemie sagte Spahn: "Es ist gelungen die erste Welle durch einschneidende Maßnahmen zu brechen." Die Krise sei "beherrschbarer" geworden. Die Menschen müssten aber weiterhin diszipliniert bleiben und die Abstands- und Hygieneregeln einhalten. Das Gesundheitssystem sei bisher jedoch zu keinem Zeitpunkt überfordert gewesen.
Masken-Produktion in Deutschland läuft laut Minister an
Die Lage beim Thema Schutzausrüstung hat sich laut Spahn verbessert. Diese Woche habe das Gesundheitsministerium in Kooperation mit Unternehmen 80 Millionen Schutzmasken beschafft, darunter 20 Millionen FFP2-Masken. Diese seien bereits im Land und würden nun ausgeliefert. Außerdem habe das Ministerium diese Woche Verträge mit 50 Unternehmen geschlossen: Die sollen in Deutschland spätestens ab Mitte August wöchentlich 40 Millionen OP-Masken und zehn Millionen FFP2-Masken herstellen. Beim Thema Schutzmasken in der Öffentlichkeit setzt der Minister auf Freiwilligkeit, und darauf, dass die Menschen verantwortungsvoll mit der Lage umgehen.
Krankenhäuser und Praxen sollen Regelversorgung wieder stärker aufnehmen
Mit Blick auf die Situation in Arztpraxen und Krankenhäusern sagte Spahn, es müsse nun auch wieder der Regelbetrieb gestärkt werden. Mitte März habe das Gesundheitsministerium die Kliniken angewiesen, nicht dringend notwendige Operationen zu verschieben. "Nun warten Menschen seit vier Wochen auf ihre OPs"“ so der Minister. Damit gingen nicht nur körperliche, sondern auch seelische Schmerzen einher. "Wir müssen wieder stärker in die Regelversorgung", so Spahn. Ab Mai will er "schrittweise und mit Vorsicht" Krankenhäuser in Deutschland zum Normalbetrieb zurückkehren lassen.
