Stand: 26.12.2021 | 20:00 Uhr | NDR 90,3
1 | 46 Auch das Jahr 2021 ist geprägt von der Corona-Pandemie. Seit Mitte Dezember des Vorjahres gilt ein sogenannter Lockdown. Hamburg verlängert im Januar die Corona-Maßnahmen wie von Bund und Ländern vereinbart - und verschärft sie zum Teil. Bürgermeister Peter Tschentscher erläutert, dass es ab 9. Januar strengere Kontaktbeschränkungen gibt, ein Hausstand kann nur noch von einer weiteren Person besucht werden. Die Präsenzpflicht an Schulen wird weiterhin ausgesetzt, es bleibt beim Distanzunterricht für die Schülerinnen und Schüler.
2 | 46 In Wilhelmsburg geraten am 13. Januar Lagerhallen in Brand. Mehr als 150 Feuerwehrleute sind in der Spitze im Einsatz, um die Flammen zu löschen. Es ist den Angaben zufolge der größte Einsatz der Hamburger Feuerwehr seit neun Jahren. In dem Gebäudekomplex lagern vor allem Verpackungsmaterial, Trockenfrüchte und Nüsse - die Hallen brennen bis auf die Grundmauern nieder. Anwohnerinnen und Anwohner müssen wegen der starken Rauchentwicklung 24 Stunden lag Fenster und Türen geschlossen halten. Verletzt wird niemand.
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3 | 46 Am 31. Januar startet ein Rekordflug der Lufthansa in Hamburg. Es ist der längste Nonstop-Flug in der Geschichte der Airline. Ein Airbus A350 bringt ein Forscher-Team auf die Falkland-Inseln vor Südamerika. An Bord des Langstrecken-Jets sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts und Besatzungsmitglieder des Eisbrechers "Polarstern". 15 Stunden und 37 Minuten dauerte der knapp 14.000 Kilometer lange Nonstop-Flug. Das Endziel der Passagiere ist die Neumayer-Forschungsstation in der Antarktis.
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4 | 46 Vom 1. Februar an wird ein Teilstück der U-Bahn-Linie 3 in der Hamburger Innenstadt gesperrt, und zwar zwischen den Haltestellen Baumwall und Hauptbahnhof-Süd. Die Haltestellen Mönckebergstraße, Rathaus und Rödingsmarkt werden nach Angaben der Hochbahn bis März 2022 nicht angefahren. Danach soll die U3 durch die barrierefrei ausgebauten Stationen rollen. In einer Zwischenbilanz der Hochbahn heißt es im August, die Bauarbeiten würden im Zeit- und im Kostenplan liegen.
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5 | 46 Drogen statt Spachtelmasse: Am 12. Februar werden in Containern im Hamburger Hafen 16 Tonnen Kokain entdeckt. Eigentlich sollen die Container Spachtelmasse enthalten. Doch beim Röntgen wird klar, dass sich in den Containern auch zahlreiche Blechdosen befinden, die mit Kokain befüllt sind. Zugleich werden im belgischen Antwerpen weitere sieben Tonnen Kokain entdeckt. Zusammen ist das die größte jemals in Europa beschlagnahmte Menge des Rauschgifts. Laut Zollfahndungsamt liegt der Straßenverkaufswert der Drogen zwischen 1,5 und 3,5 Milliarden Euro.
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6 | 46 Ende Februar verschärft Hamburg im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Maskenpflicht. Sie gilt an stark besuchten Orten auch draußen, zum Beispiel an Alster, Elbe und in den Parks. Überall dort, wo man Abstände nicht einhalten kann, muss eine Maske getragen werden - auch beim Joggen. Die Maskenpflicht gilt auch auf Spielplätzen.
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7 | 46 In einem am 18. März veröffentlichten Gutachten zum Umgang mit Missbrauchsfällen im Erzbistum Köln während der Jahre 1975 bis 2018 wird unter anderem der Hamburger Erzbischof Stefan Heße belastet, der früher die Personalverantwortung im Erzbistum Köln trug. Heße werden elf Fälle von Pflichtverletzungen vorgeworfen. Hamburgs Erzbischof bietet daraufhin Papst Franziskus an, auf sein Amt zu verzichten. Zunächst gewährt das Oberhaupt der katholischen Kirche Heße eine Auszeit. Mitte September dann lehnt er das Rücktrittsgesuch ab und bittet Heße seinen Dienst in Hamburg "im Geist der Versöhnung" fortzuführen. Es habe zwar Mängel in der Organisation und Arbeitsweise gegeben, die Fehler seien aber nicht mit der Absicht begangen worden, Fälle sexuellen Missbrauchs zu vertuschen.
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8 | 46 Nach drei Tagen mit Corona-Inzidenzen von über 100 zieht Hamburg die sogenannte Notbremse. Damit werden ab 20. März die erst vor wenigen Tagen vollzogenen Öffnungsschritte wieder rückgängig gemacht, wie Bürgermeister Peter Tschentscher sagt. Im Einzelhandel ist nur noch "Click & Collect" statt "Click & Meet" möglich. Geschäfte dürfen also keine Kundinnen und Kunden mehr mit Termin empfangen, sondern nur noch bestellte Ware herausgeben. Museen, Ausstellungen und Zoos dürfen nicht mehr öffnen - nach genau einer Woche müssen sie in den Lockdown zurück. Auch private Kontakte müssen wieder eingeschränkt werden.
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9 | 46 Ende März wird die A7 beidseits des Elbtunnels vier Tage lang gesperrt. Hintergrund sind Bauarbeiten für die Verbreiterung der Autobahn bis Ende 2028 von sechs auf acht Spuren. Außerdem soll sie im Bereich Altona mit einem Lärmschutzdeckel versehen werden. Während der Bauarbeiten werden die Brücken Behringstraße, Osdorfer Weg und Bahrenfelder Chaussee zur Hälfte abgerissen. Auf den verbliebenen Brückenhälften rollt der Ost-West-Verkehr über die Autobahn weiter. Das befürchtete Verkehrschaos bleibt während der Vollsperrung aus, viele lassen ihr Auto stehen oder nutzen weiträumige Umleitungen.
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10 | 46 Ab Karfreitag, den 2. April, gilt eine nächtliche Ausgangssperre in Hamburg, und zwar von 21 bis 5 Uhr. Nachtfahrten von Bussen und Bahnen werden eingestellt. Bürgermeister Peter Tschentscher spricht von einer drastischen Maßnahme, die wegen der Corona-Lage leider unvermeidlich sei. Körpernahe Dienstleistungen dürfen nicht mehr angeboten werden, in den Friseursalon darf man jedoch noch mit Maske und einem tagesaktuellen Corona-Test. Nach Ostern gibt es eine erweiterte Notbetreuung in Kitas und eine Testpflicht an den Schulen, zuvor war dies freiwillig. Tschentscher appelliert, Ostern zu Hause bleiben. Vor der Verschärfung der Maßnahmen in Hamburg waren Pläne von Bund und Ländern, eine bundesweite Osterruhe zu verordnen, an rechtlichen Hürden gescheitert.
11 | 46 Nach einer Verfolgungsfahrt stoppt die Polizei ein Auto im Stadtteil Schnelsen. Im Anna-Susanna-Stieg wird der Wagen gerammt, Polizistinnen und Polizisten geben auch mehrere Schüsse auf das Auto ab. Der 18-jährige Fahrer und seine 15-jährige Beifahrerin werden vorläufig festgenommen. Die Verfolgungsfahrt beginnt zuvor schon auf der Autobahn 7 in Schleswig-Holstein, wo Beamtinnen und Beamte das Fahrzeug nach einem Verkehrsverstoß anhalten wollen. Der Fahrer flüchtet allerdings mit hoher Geschwindigkeit Richtung Hamburg. Im weiteren Verlauf kommt es zu mehreren Anhalteversuchen und auch zu einer Kollision eines zivilen Funkstreifenwagens mit dem Fluchtauto.
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12 | 46 Im Mai entspannt sich die Corona-Lage. Einzelhandel und Außengastronomie werden wieder geöffnet - Besucherinnen und Besucher müssen Maske tragen, aber brauchen keinen Corona-Test. Auch die Maskenpflicht in Parks und Grünanlagen wird aufgehoben. Außerdem dürfen sich wieder bis zu fünf Mitglieder zweier Haushalte treffen. Vollständig Geimpfte und Genesene zählen dabei nicht mit, ebenso Kinder. Und auch mehr Sport ist im Freien wieder möglich. Ab Ende Mai kehren die Schülerinnen und Schüler in den Präsenzunterricht zurück.
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13 | 46 Bei einem Polizeieinsatz in Winterhude wird ein Mann am 28. Mai erschossen. Zuvor hat er im Bereich Hebebrandstraße/Sengelmannstraße Autos angehalten, beschädigt und die Fahrer mit einem Messer bedroht. Der 36-Jährige aus dem Libanon soll dabei mehrfach "Allahu Akbar" (arabisch für "Gott ist groß") gerufen haben. Polizistinnen und Polizisten versuchen vergeblich, ihn mit Pfefferspray und einem Taser außer Gefecht zu setzen. Schließlich gibt ein Beamter mehrere Schüsse auf den Mann ab, der seinen Verletzungen erliegt.
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14 | 46 Mit den milderen Temperaturen zieht es immer mehr Menschen zum Feiern nach draußen. In der Nacht zum 30. Mai versammeln sich in der Spitze rund 4.500 Menschen dicht gedrängt im Schanzenviertel, nur wenige tragen Maske. Die Polizei sperrt am späten Abend das Schulterblatt. Es gibt Flaschenwürfe auf die Beamtinnen und Beamten.
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15 | 46 Eine gewaltige Explosion erschüttert Barmbek am frühen Morgen des 31. Mai: Anwohnerinnen und Anwohner werden gegen 4.30 Uhr durch einen lauten Knall geweckt. Ein Gebäude in der Hamburger Straße wird durch die Detonation zerstört. Ein Mann wird von Rettungskräften aus dem Haus geholt, später erliegt er im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Rund 100 Feuerwehrleute sind im Einsatz, um den Brand zu löschen. Die Hamburger Straße wird wegen der Lösch- und Aufräumarbeiten gesperrt, ebenso die U-Bahn-Linie 3 zwischen Mundsburg und Barmbek, denn das zerstörte Gebäude liegt in unmittelbarer Nähe der Bahngleise. Die Polizei geht davon aus, dass der später Verstorbene die Explosion ausgelöst hat. In der Wohnung des 55-Jährigen entdecken die Ermittler drei Propangasflaschen. Aus ihnen ist Gas in die Wohnung geleitet und zur Explosion gebracht worden.
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16 | 46 Anfang Juni treten weitere Lockerungen der Corona-Regeln in Kraft. Hotels dürfen wieder öffnen - zunächst dürfen sie zu 60 Prozent ausgelastet werden, kurze Zeit später ohne Begrenzung. Bei Kontakten fällt die Haushaltsbegrenzung weg. Auch Sportlerinnen und Sportler können aufatmen. Unter freiem Himmel dürfen 20 Erwachsene gemeinsam Sport treiben, Kinder bis 14 Jahre sogar unbegrenzt. Fitnessstudios dürfen wieder öffnen, wenn sie einen Abstand von 2,50 Meter zwischen den Sportlerinnen und Sportlern gewährleisten. Erlaubt ist eine Person pro zehn Quadratmeter. Freibäder dürfen öffnen, auch Schwimmkurse für Kinder sind wieder möglich. Eine Woche später darf Innengastronomie unter Auflagen wieder aufmachen, in Ausgehvierteln wie der Schanze oder St. Pauli wird allerdings ein Alkoholverkaufsverbot an Wochenenden eingeführt. Kitas kehren in den Normalbetrieb zurück und Stadt- und Hafenrundfahrten sind wieder möglich.
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17 | 46 Am 18. Juni wird die seit Februar geltende Maskenpflicht in Außenbereichen wieder aufgehoben. Nur dort, wo kein ausreichender Abstand gehalten werden kann, muss weiter eine medizinische Maske getragen werden. In Innenräumen, bei religiösen Veranstaltungen, in Einrichtungen der Kultur, beim Einkaufen, bei Sportveranstaltungen und jeglichen anderen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen muss weiterhin eine medizinische Maske getragen werden. Auch in Bussen und Bahnen bleibt die Maske Pflicht - es reicht nun aber eine einfache OP- statt der bisherigen FFP2-Maske. Die Schülerinnen und Schüler in Hamburg müssen auch nach den Sommerferien in den Klassenzimmern weiter Maske tragen.
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18 | 46 Am 18. Juni kommt ein 15-Jähriger in Blankenese bei einem Badeunfall ums Leben. Er ist mit Freundinnen und Freunden am Falkensteiner Ufer, geht in der Elbe baden und wird plötzlich von der Strömung mitgerissen. Eine groß angelegte Suchaktion von DLRG, Feuerwehr und Polizei bleibt ohne Erfolg. Tags darauf kommt es in Harburg zu einer Messerattacke, die offenbar im Zusammenhang mit dem Badeunfall steht. Bei dem 19-jährigen Angreifer handelt es sich um den Bruder des 15-Jährigen. Er sticht einen 16-Jährigen, der am Vortag ebenfalls am Elbstrand war, am Kalischer Platz mehrere Male in den Rücken. Der 16-Jährige muss notoperiert werden. Der 19-Jährige wird wenige Stunden nach der Attacke in einer Wohnung in der Nähe des Tatorts festgenommen.
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19 | 46 Mitte und Ende Juni treffen sich an den Wochenenden Tausende Jugendliche an Alster, Elbe und im Stadtpark. Auch am Winterhuder Kai ist viel los. Im Stadtpark stellt die Polizei einen Lichtmast auf. Die Partys dort eskalieren. Rund 4.000 Menschen drängen sich ohne Abstand. Als die Polizei versucht, die Gruppen zu trennen, wird sie mit Flaschen beworfen. Die Jugendlichen liefern sich ein Katz-und-Maus-Spiel mit den Beamtinnen und Beamten. Mehre Menschen werden schließlich in Gewahrsam genommen.
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20 | 46 Jubel bei den Handballern des HSV Hamburg. Am 22. Juni steht nach einem 32:28-Sieg im vorletzten Saisonspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen der Aufstieg in die Bundesliga fest.
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21 | 46 Immer mehr Corona-Fälle werden bei Reiserückkehrenden festgestellt. Laut Sozialbehörde machen sie rund ein Drittel der Corona-Fälle in Hamburg aus. Im Juli müssen 130 Menschen in Quarantäne, weil ein infizierter Urlaubsrückkehrer zwei Bars in St. Georg besucht. Er hatte sich offenbar unbemerkt in Spanien infiziert. Aber auch in anderen Fällen müssen zahlreiche Menschen in Quarantäne: In einem Musikclub auf St. Pauli und in einer Bar am Dammtorbahnhof werden Corona-Fälle registriert.
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22 | 46 Extremer Starkregen löst am 14. Juli vor allem im Westen Deutschlands eine Hochwasserkatastrophe mit mehr als 180 Toten aus. Besonders betroffen sind die Gebiete an den Flüssen Ahr und Erft. Hunderte Häuser, Brücken und Straßen werden zerstört. Einsatzkräfte aus Hamburg und anderen Bundesländern helfen in der Region bei der Beseitigung der Trümmer und dem Wiederaufbau der Infrastruktur. THW, Rotes Kreuz, Polizei und Feuerwehr schicken Dutzende Helferinnen und Helfer.
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23 | 46 Vier Mal ist der Dom in Hamburg wegen der Corona-Pandemie ausgefallen, nun findet er wieder statt. Nach der langen Pause startet am 30. Juli der Sommerdom. Im Vergleich zu Vor-Corona-Zeit werden weniger Betriebe auf dem Heiligengeistfeld zugelassen. Außerdem gibt es ein umfangreiches Hygiene- und Schutzkonzept mit Einlasskontrollen bei dem Volksfest. Nur negativ Getestete, geimpfte Personen und Genesene dürfen auf das Gelände.
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24 | 46 Der Hamburger Alexander Zverev gewinnt bei den Olympischen Spielen in Tokio als erster deutscher Tennis-Profi die Goldmedaille im Herren-Einzel. Am 1. August schlägt der 24-Jährige im Finale souverän den Russen Karen Chatschanow. Es ist der bislang größte Erfolg seiner Karriere. Im November gewinnt Zverev dann noch die ATP Finals, den Saisonabschluss der besten Tennis-Profis des Jahres. Er besiegt im Endspiel von Turin den russischen Titelverteidiger Daniil Medwedew.
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25 | 46 Nach der Machtübernahme der islamistischen Taliban in Afghanistan werden Ortskräfte der Bundeswehr und ihre Familien aus dem Land geflogen. Erste Gerettete aus Afghanistan kommen am 18. August nach Hamburg. Sie werden in einem Bus vom Frankfurter Flughafen in die Hansestadt gebracht. Der Bus wird von zwei Fahrzeugen der Feldjäger begleitet. Die ersten 19 Personen werden zunächst in der Flüchtlingsunterkunft Neuer Höltigbaum in Rahlstedt untergebracht. Hamburg hat die Aufnahme von bis zu 250 Menschen als Soforthilfe zugesagt.
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26 | 46 Vor der Ida Ehre Schule wird ein Stadtteilpolizist am 19. August von Schülern attackiert. Bei dem Angegriffenen handelt es sich um einen sogenannten Cop4U, der gezielt im schulischen Umfeld tätig ist. Als er vor der Schule in der Straße Schlankreye zwei streitende Jugendlichen trennen will, wehrt sich einer von ihnen. Der 13-Jährige, der nicht auf die Ida Ehre Schule geht, ist der Polizei bereits bekannt. Weil der Beamte nicht ausschließen kann, dass der Jugendliche eine Waffe dabei hat, fixierte er ihn auf dem Boden. Danach kommen Dutzende Kinder und Jugendliche dazu, einige bedrängen den Polizisten und greifen ihn an. Aus der Menge heraus wird er beschimpft und bespuckt. Außerdem wird ihm gegen den Kopf getreten. Die Besatzungen von zwölf Streifenwagen eilen ihrem Kollegen zu Hilfe und lösen die Menge auf. Zwei 13-Jährige und ein 12-Jähriger werden in Gewahrsam genommen und später ihren Erziehungsberechtigten übergeben. Später werden elf Schüler vorübergehend suspendiert.
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27 | 46 Am 28. August wird in Hamburg die 2G-Optionsregelung eingeführt. Restaurants, Clubs und Kultureinrichtungen können wieder die meisten Plätze besetzen - wenn Ungeimpfte draußen bleiben. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre können zunächst unabhängig von ihrem Impfstatus an solchen 2G-Angeboten teilnehmen. Veranstalterinnen und Veranstalter sowie und Gastronomiebetriebe müssen sich online anmelden, wenn sie das 2G-Optionsmodell nutzen wollen. Sie müssen dann kontrollieren, ob Gäste einen Impf- oder Genesenen-Nachweis plus Ausweis mit sich führen. Verstoßen sie gegen die Bestimmungen, drohen Bußgelder von bis zu 20.000 Euro.
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28 | 46 Am 4. September gewinnt die Hamburger Kanutin Edina Müller eine Goldmedaille bei den Paralympischen Spielen in Tokio. Für die querschnittsgelähmte 38-Jährige ist es das erste Gold im Parakanu - nach Silber in Rio 2016 ist es ihre zweite Medaille in dieser Sportart. Zuvor hatte sie bereits als Rollstuhlbasketballerin paralympisches Gold (2012) und Silber (2008) geholt.
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29 | 46 Das größte Containerschiff der Welt erreicht am 8. September Hamburg. Die "Ever Ace" der taiwanesischen Reederei Evergreen macht am Burchardkai fest. Am Elbufer begrüßen viele Schaulustige den Riesen-Frachter. Die "Ever Ace" hat Platz für 23.992 Container - etwas mehr als die frühere Rekordhalterin "HMM Algeciras". Das Schiff ist rund 400 Meter lang und 61,5 Meter breit.
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30 | 46 Eine Beleidigung beim Kurznachrichtendienst Twitter gegen Hamburgs Innensenator Andy Grote führt am 8. September zu einer umstrittenen Durchsuchung. Drei Monate zuvor schreibt ein Mann auf Twitter an Grote: "Du bist so 1 Pimmel." Der Innensenator hatte zuvor Feiernde im Schanzenviertel als "ignorant" bezeichnet. Einige Monate zuvor hatte Grote allerdings selbst die Corona-Regeln missachtet und seine neuerliche Berufung zum Innensenator in einer Kneipe gefeiert. Nach einem Strafantrag Grotes wird eine Wohnung auf St. Pauli wegen des beleidigenden Tweets durchsucht. Im Internet gibt es unter dem Hashtag #Pimmelgate massive Kritik an dem Einsatz. Er wird als unverhältnismäßig und überzogen bewertet. Später tauchen in der Stadt Aufkleber mit dem Text "Andy, Du bist so 1 Pimmel"auf, an der Roten Flora hängt ein Plakat mit dem Slogan (Foto), das zunächst noch von der Polizei übermalt wird, später nach Erneuerungen des Textes nicht mehr.
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31 | 46 Mitte September ist klar: Bei der Pella Sietas Werft gehen die Lichter aus. Nach einem Insolvenantrag vor eineinhalb Monaten müssen die meisten der verbliebenen Mitarbeitenden gehen, weil es kein Geld mehr gibt. Bei einer Betriebsversammlung am 16. September informiert der vorläufige Insolvenzverwalter Achim Ahrendt die Beschäftigten darüber, dass das Insolvenzgeld verbraucht ist. Die Werft in Neuenfelde zählt zu den ältesten Schiffbaubetrieben der Welt. Erstmals 1635 urkundlich erwähnt, bleibt sie über neun Generationen hinweg in Familienbesitz. 2014 ist sie von der russischen Pella Shipyard aus einer früheren Insolvenz heraus übernommen worden.
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32 | 46 Am 18. September sorgt ein antisemitischer Angriff in der Innenstadt für Aufsehen. Ein 60-jähriger Teilnehmer einer Mahnwache für Israel und gegen Antisemitismus wird in der Mönckebergstraße mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die jugendlichen Täter stören zuvor die Mahnwache, rufen Beleidigungen und antisemitische Parolen. Als der 60-Jährige die Störer zur Rede stellt, wird er geschlagen und schwer verletzt. Die Angreifer flüchten auf E-Scootern. Etwa eine Woche später wird ein 16-jähriger Tatverdächtiger in Berlin gefasst. Auch dessen jüngerer Bruder. Der 14-Jährige soll bei dem Angriff als Begleiter dabei gewesen sein.
33 | 46 Zwei Tage vor der Bundestagswahl gehen in Hamburg am 24. September mehr als 26.000 Anhängerinnen und Anhänger der Bewegung "Fridays for Future" auf die Straße, um für wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz zu demonstrieren. Unterstützt werden die zumeist jungen Demonstrierenden auch von prominenten Musikerinnen und Musikern wie Zoe Wees, Jan Delay, AnnenMayKantereit und Enno Bunger.
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34 | 46 In Hamburg ist die SPD bei der Bundestagswahl am 26. September die stärkste Kraft. Die Partei des früheren Hamburger Bürgermeisters und heutigen Bundeskanzlers Olaf Scholz erhält 29,7 Prozent der Stimmen. Die Grünen werden mit 24,9 Prozent zweitstärkste Kraft in der Hansestadt. Die CDU stürzt auf 15,4 Prozent ab und erzielt ihr historisch schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl in Hamburg. Die FDP kommt auf 11,4 und die Linke auf 6,7 Prozent. Die AfD landet bei 5,0 Prozent.
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35 | 46 So haben die Hamburger ihre Erststimmen vergeben: Nach der Bundestagswahl ist bei der Stadtteil-Auswertung viel SPD-Rot zu erkennen und im Zentrum eine Grünen-Insel. Ganz im Norden und in den Elbvororten liegt die CDU vorn. Vier der sechs Hamburger Wahlkreise gewinnt die SPD, zwei gehen an die Grünen. Die frühere Bürgerschaftsabgeordnete Linda Heitmann (Grüne) holt das Direktmandat in Altona. In Eimsbüttel geht das Direktmandat an den langjährigen Justizsenator Till Steffen (Grüne). In Bergedorf-Harburg holt der SPD-Politiker Metin Hakverdi das Direktmandat, in Hamburg-Mitte geht es an Falko Droßmann (SPD), in Wandsbek an Aydan Özoğuz (SPD). In Hamburg-Nord gewinnt Dorothee Martin (SPD). Auch im neuen Bundestag ist Hamburg wieder mit 16 Abgeordneten vertreten.
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36 | 46 An seinem ersten Arbeitstag fährt ein Fahrradkurier am 4. Oktober durch den Elbtunnel - weil das Navigationsgerät ihm das so vorschlägt. Das Navi führt den Fahrradkurier über die Auffahrt Othmarschen durch den rund drei Kilometer langen Elbtunnel. Dieser ist jedoch Teil der Autobahn 7 und Radfahren ist dort nicht erlaubt. Die Besatzung eines Müllwagens der Stadtreinigung bemerkt den Radfahrer und eskortiert ihn durch die vierte Röhre Richtung Süden. Am Ende des Tunnels nimmt die Polizei den Mann in Empfang, der nun ein Bußgeld zahlen muss.
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37 | 46 Der Hamburger Klimaforscher Klaus Hasselmann bekommt den Nobelpreis für Physik. Das wird am 5. Oktober bekannt gegeben. Hasselmann teilt sich den Nobelpreis mit dem in den USA arbeitenden Japaner Syukuro Manabe und dem Italiener Giorgio Parisi. Die Forscher haben entscheidende Modelle für Klimaberechnungen entwickelt und damit wesentlich zum Verständnis des Erdklimas beigetragen, heißt es in der Begründung. Urkunde und Medaille werden dem 90-jährigen Hasselmann am 7. Dezember im Harnack-Haus der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin überreicht. Traditionell werden die Preise sonst im Rahmen einer Zeremonie am 10. Dezember in Stockholm vergeben, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel. Doch wegen der Corona-Pandemie erhalten die Preisträger ihre Auszeichnungen in diesem Jahr in ihren Heimatländern.
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38 | 46 Im Stadtteil Lurup kracht eine 85-jährige Autofahrerin am 13. Oktober mit ihrem Mercedes in ein Einfamilienhaus. Augenzeugen berichten, dass der Wagen von der Straße abkam und zunächst einen Paketwagen rammte. Anschließend sei er dann durch die Hecke in den Garten und schließlich in das Wohnhaus an der Kreuzung Flurstraße/Depenkamp gefahren. Im Wohnzimmer des Hauses sitzt zum Unfallzeitpunkt eine fünfköpfige Familie, sie bleibt unverletzt. Die Autofahrerin wird schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
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39 | 46 Am 8. November feiert das Musical "Die Eiskönigin" eine umjubelte Deutschland-Premiere im Stage Theater an der Elbe. Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind vom Ensemble und dem Bühnenbild begeistert. Das Musical um die beiden ungleichen Schwestern Elsa und Anna basiert auf dem Disney-Animationsfilm "Frozen". Einen knappen Monat später wird eine weitere Premiere in Hamburg begeistert gefeiert. "Harry Potter und das verwunschene Kind" wird im Mehr!-Theater am Großmarkt aufgeführt. Beide Premieren sind wegen Corona um Monate verschoben worden.
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40 | 46 Hamburg weitet im November das 2G-Modell aus. Restaurants, Clubs und Bars müssen den 2G-Modus wählen, das gilt auch für die gastronomischen Bereiche in Einrichtungen und auf Weihnachtsmärkten. Körpernahe Dienstleistungen - mit Ausnahme von medizinischen Behandlungen und Friseurinnen und Friseuren - können auch nur noch nach dem 2G-Modell genutzt werden. Anfang Dezember wird das verpflichtende 2G-Modell auch auf den Einzelhandel ausgeweitet - mit Ausnahme von Geschäften des täglichen Bedarfs, wie zum Beispiel Supermärkten, Drogerien oder Apotheken. 2G bedeutet, dass nur noch Geimpfte oder Genesene die Angebote nutzen können.
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41 | 46 Der Schauspieler, Sänger und Regisseur Volker Lechtenbrink stirbt am 22. November im Alter von 77 Jahren im Kreise seiner Familie an den Folgen einer schweren Erkrankung. Seine tiefe Stimme ist sein Markenzeichen und macht ihn unverwechselbar. Schon mit acht Jahren übernimmt er für den NDR Kinderfunk Sprechrollen. Seinen Durchbruch feiert er mit 14 Jahren, als er im Antikriegsfilm "Die Brücke" einen der sieben Jungen spielt, die kurz vor Kriegsende sinnlos eine Brücke verteidigen müssen. Es folgen erfolgreiche Jahre als Theater- und TV-Schauspieler sowie als Musiker. Als Synchronsprecher setzt er sein Timbre unter anderem als deutsche Stimme von Kris Kristofferson und Burt Reynolds ein. 1995 kommt noch der Job des Intendanten bei den Bad Hersfelder Festspielen hinzu, 2004 übernimmt er für drei Jahre die Leitung des Hamburger Ernst Deutsch Theaters.
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42 | 46 Im Stadtteil Ottensen stürzt am 2. Dezember die Hauswand eines mehrstöckigen Gebäudes in der Winterstraße ein. Zwei Menschen werden verletzt. Ein 22-jähriger Bewohner kommt mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus, ein Ersthelfer wird leicht an der Hand verletzt. Möglicherweise ist eine Gas-Verpuffung die Ursache.
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43 | 46 Hamburgs ehemaliger Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) ist neuer Bundeskanzler. Nach seiner Wahl im Bundestag und der Ernennung durch den Bundespräsidenten legt er am 9. Dezember den Amtseid ab. Der Bundestag wählt den 63-Jährigen mit 395 Stimmen zum Nachfolger von Angela Merkel (CDU). Scholz hatte mindestens 369 Stimmen benötigt. Die drei Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP kommen zusammen auf 416 Mandate - damit erhält Scholz nicht alle Stimmen aus dem Lager der Ampel-Fraktionen. Bei seinem Amtseid verzichtet er auf den Zusatz "so wahr mir Gott helfe" - die religiöse Komponente ist freiwillig. Zuvor hatte nur Gerhard Schröder (SPD) bei seiner Vereidigung auf den Zusatz verzichtet. Aus Hamburg gibt es viele Glückwünsche für den neuen Bundeskanzler. Sein Nachfolger als Hamburgs Bürgermeister, Peter Tschentscher, sagt: "Wir sind sehr froh und auch stolz, dass wir nach Helmut Schmidt zum zweiten Mal einen Hamburger Kanzler haben." Scholz kenne Hamburg sehr gut, "deswegen können wir uns sicher sein, dass die Belange von Metropolen wie Hamburg in der Bundespolitik jetzt auch sehr stark im Blick sind, wenn Olaf Scholz Politik für ganz Deutschland macht".
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44 | 46 Die Hamburger Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben einen islamistischen Terroranschlag vereitelt. Das sagt Innensenator Andy Grote am 10. Dezember. Ein 20-Jähriger soll den Bau einer Bombe geplant haben. Der Deutsch-Marokkaner ist bereits am 26. August in der Hansestadt festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Bei der Durchsuchung einer von ihm genutzten Wohnung in Rahlstedt seien vor drei Wochen Chemikalien für den Bau eines Sprengsatzes gefunden worden, sagt Grote.
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45 | 46 Auch gegen Ende des Jahres bestimmt die Corona-Pandemie die Schlagzeilen. Im Dezember gehen in der Hamburger Innenstadt sonnabends Tausende Menschen auf die Straße, um gegen die Corona-Maßnahmen und eine Impfpflicht zu demonstrieren.
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46 | 46 Am 15. Dezember erklärt die Hamburgische Bürgerschaft angesichts steigender Corona-Zahlen die epidemische Notlage für die Stadt. Der Schritt schafft eine rechtliche Grundlage für weitere Maßnahmen zu Eindämmung der Pandemie. Zuvor hatte die Bundesregierung die epidemische Lage von nationaler Tragweite Ende November auslaufen lassen. Am 21. Dezember beschließt der Senat Kontaktbeschränkungen ab Heiligabend auch für Geimpfte und Genesene. Nur noch maximal zehn Personen dürfen privat zusammentreffen, nicht mitgezählt werden Kinder unter 14 Jahren. Für Ungeimpfte gelten bereits schärfere Beschränkungen. Sie dürfen nur noch mit den Mitgliedern des eigenen Haushalts und maximal zwei Mitgliedern eines weiteren Haushalts zusammentreffen. Außerdem werden Tanzveranstaltungen untersagt. Das kommt faktisch einer Schließung von Clubs und Diskotheken gleich. Für die Gastronomie wird zudem eine Sperrstunde von 23 Uhr an eingeführt. Zu Silvester wird der Verkauf von Feuerwerk verboten, an publikumsträchtigen Orten gibt es ein Versammlungsverbot.
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