Prozessbeginn nach Schüssen auf Männer in Harburg
Vor dem Hamburger Landgericht muss sich seit Freitag ein 54-Jähriger Mann wegen versuchtem Totschlag verantworten. Zum Prozessauftakt gestand er, im November 2021 im Harburger Phoenixviertel auf zwei Männer geschossen zu haben.
Es war ein Schock für die Anwohnerinnen und Anwohner: Die Polizei hatte im November das Phoenixviertel abgeriegelt. Auch rund um das Phoenix-Center und den Harburger Bahnhof patroullierten Beamtinnen und Beamte mit Maschinengewehren in der Hand. Die Polizei suchte mit Hochdruck nach dem Schützen.
Streit um Geld
Am Freitag saß der 54-jährige Mann auf der Anklagebank und gestand die Schüsse. Er habe für eines der beiden Opfer als Gerüstbauer gearbeitet, sein Geld aber nicht erhalten, so seine Anwältin. Schon lange soll es darum Streit gegeben haben. Um Druck auszuüben, drohte der Angeklagte seinem Arbeitgeber demnach, ihn wegen Schwarzarbeit beim Zoll anzuzeigen. An jenem Novembertag dann sei der Streit eskaliert und der Angeklagte schoss.
Schüsse auf zweiten Mann, damit der keine Hilfe holt
Auf den zweiten Mann soll der mutmaßliche Täter gezielt haben, weil er fürchtete, dass der Mann in einem benachbarten Kulturclub Hilfe holt. "Dann wäre ich ein toter Mann gewesen", erklärte der Angeklagte. Die Opfer überlebten nach einer Notoperation. Sie sollen in der kommenden Woche aussagen.
