Oder-Fischsterben: Für die Elbe gibt es ein Frühwarnsystem

Stand: 16.08.2022 08:02 Uhr

In der Oder sind in den vergangenen Tagen Tausende Fische gestorben. Der genaue Grund ist noch immer unklar. Für den Fall, dass künftig Giftstoffe in die Elbe gelangen, sieht sich Hamburg gut gerüstet. Laut der Umweltbehörde gibt es ein aufwendiges Frühwarnsystem.

Befinden sich Giftstoffe in der Elbe? Bahnt sich womöglich eine Umweltkatastrophe an? Um so etwas gegebenenfalls früh zu erkennen, werden in dem Fluss ständig verschiedene Werte gemessen - wie die Wassertemperatur, der pH-Wert und die Sauerstoff-Konzentration. In Hamburg kommt noch ein biologisches Frühwarnsystem hinzu, erklärt René Schwartz von der Umweltbehörde. "Das sind kleine Wasserflöhe. Wenn die sich in ihrem Schwimmverhalten ändern, werden sofort Proben genommen und für die Analyse zurückgestellt", erklärt Schwartz.

Meldekette bei Verschmutzungen in der Elbe

Verhalten sich diese Wasserflöhe auffällig oder sind Messwerte erhöht, ist das ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmen könnte. Dann werden Wasserproben aus der Elbe gezielt auf Schadstoffe untersucht. Wird dabei etwas entdeckt, würde Hamburg das an die nächste Messstelle in Niedersachsen weiter melden. Wird der Stoff auch dort gefunden, wird auch weiter flussaufwärts gesucht. Das geht so lange weiter, bis die Ursache für die Verschmutzung gefunden ist. All das ist Teil eines international abgestimmten Warn- und Alarmplans für die Elbe.

Fischsterben: Umweltministerium hofft auf neue Erkenntnisse

Im Fall des Fischsterbens in der Oder hofft das Bundesumweltministerium heute auf neue Erkenntnisse. Die Oder mündet ins Stettiner Haff in Mecklenburg-Vorpommern, von dort fließt das Wasser weiter in die Ostsee. Noch wurde im Stettiner Haff kein toter Fisch entdeckt. Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) hat am Montagabend in Schwerin aber vorsorglich vor dem Baden im Stettiner Haff gewarnt. Die Badewasserqualität dort wird ständig untersucht. Dennoch könne man zum jetzigen Zeitpunkt gesundheitliche Risiken beim Kontakt mit dem Wasser nicht ausschließen.

Weitere Informationen
NDR MV Live Reporterin Heike Becker im Gespräch mit Fischer Sebastian Juhlke. © NDR Foto: Screenshot

Fischsterben bereitet Betrieben am Haff Sorge: "Touristen sind verschreckt"

Von Stornierungen ist dem Landestourismusverband nichts bekannt. Doch Betriebe am Stettiner Haff berichten von ersten Touristen, die vorzeitig abgereist sind. mehr

In Gartz (Landkreis Uckermark) errichteten Feuerwehrleute eine Ölsperre, damit die toten Fische nichb weiter flussabwärts treiben können. © NDR Foto: NDR

Oder-Fischsterben: Ölsperre mit toten Fischen in Gartz südlich von Stettin

Bis jetzt sind noch keine toten Fische aus der Oder in das Stettiner Haff gelangt. Damit das auch so bleibt, sollen Ölsperren eingesetzt werden. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 16.08.2022 | 08:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

US-Superstar Kim Kardashian spricht auf der Digital- und Marketingmesse OMR in Hamburg. © picture alliance / dpa Foto: Christian Charisius

Messe OMR in Hamburg: Kardashian bringt Promi-Glanz

Kim Kardashian war Star-Gast bei der Digitalmesse OMR in Hamburg. Das Interview mit ihr wurde durch Zwischenrufe unterbrochen. mehr