Oder-Fischsterben: Für die Elbe gibt es ein Frühwarnsystem
In der Oder sind in den vergangenen Tagen Tausende Fische gestorben. Der genaue Grund ist noch immer unklar. Für den Fall, dass künftig Giftstoffe in die Elbe gelangen, sieht sich Hamburg gut gerüstet. Laut der Umweltbehörde gibt es ein aufwendiges Frühwarnsystem.
Befinden sich Giftstoffe in der Elbe? Bahnt sich womöglich eine Umweltkatastrophe an? Um so etwas gegebenenfalls früh zu erkennen, werden in dem Fluss ständig verschiedene Werte gemessen - wie die Wassertemperatur, der pH-Wert und die Sauerstoff-Konzentration. In Hamburg kommt noch ein biologisches Frühwarnsystem hinzu, erklärt René Schwartz von der Umweltbehörde. "Das sind kleine Wasserflöhe. Wenn die sich in ihrem Schwimmverhalten ändern, werden sofort Proben genommen und für die Analyse zurückgestellt", erklärt Schwartz.
Meldekette bei Verschmutzungen in der Elbe
Verhalten sich diese Wasserflöhe auffällig oder sind Messwerte erhöht, ist das ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmen könnte. Dann werden Wasserproben aus der Elbe gezielt auf Schadstoffe untersucht. Wird dabei etwas entdeckt, würde Hamburg das an die nächste Messstelle in Niedersachsen weiter melden. Wird der Stoff auch dort gefunden, wird auch weiter flussaufwärts gesucht. Das geht so lange weiter, bis die Ursache für die Verschmutzung gefunden ist. All das ist Teil eines international abgestimmten Warn- und Alarmplans für die Elbe.
Fischsterben: Umweltministerium hofft auf neue Erkenntnisse
Im Fall des Fischsterbens in der Oder hofft das Bundesumweltministerium heute auf neue Erkenntnisse. Die Oder mündet ins Stettiner Haff in Mecklenburg-Vorpommern, von dort fließt das Wasser weiter in die Ostsee. Noch wurde im Stettiner Haff kein toter Fisch entdeckt. Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) hat am Montagabend in Schwerin aber vorsorglich vor dem Baden im Stettiner Haff gewarnt. Die Badewasserqualität dort wird ständig untersucht. Dennoch könne man zum jetzigen Zeitpunkt gesundheitliche Risiken beim Kontakt mit dem Wasser nicht ausschließen.