New Yorker Opernsänger auf A7 gestoppt - wegen Hautfarbe?
Es war das Abschlusskonzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) in Kiel am Samstagabend: "Porgy and Bess" mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und gefeierten Opern-Solisten aus New York. Doch die erheben jetzt Rassismus-Vorwürfe, nachdem sie auf dem Weg von Hamburg nach Kiel vom Zoll auf Drogen und Waffen kontrolliert worden sind.
Die Opernsänger waren in mehreren Vans vom Hamburger Flughafen in Richtung Norden auf der A7 unterwegs. Dabei wurden sie am Freitag am Rastplatz Bönningstedt vom Zoll herausgewunken und mussten ihre Papiere zeigen. Mehrere Solisten und Chorsänger erklärten, sie hätten den Eindruck gehabt, allein aufgrund ihrer Hautfarbe angehalten worden zu sein.
Zoll: Hautfarbe spielte keine Rolle
Gabriele Oder vom Hauptzollamt Kiel widerspricht: Es seien bei der Kontrolle über Stunden zahlreiche Reisende auf der A7 gestoppt worden, in Bussen, Mietwagen und Taxis. Dabei habe die Hautfarbe gar keine Rolle gespielt. Speziell gemietete Vans würden aber oft kontrolliert, da sie gern von Drogendealern auf dem Weg nach Skandinavien genutzt würden.
Opernsänger berichtet von Zwischenfall in Hamburg
Der gefeierte schwarze Hauptdarsteller Morris Robinson von der New Yorker Oper berichtet derweil von einem weiteren Erlebnis in Hamburg: Ein Taxifahrer, der ihn vom NDR zur Elbphilharmonie bringen sollte, ließ ihn einfach stehen. Mit den Worten: "Den nehm ich nicht mit, der ist zu schwer."
