Mordauftrag im Darknet? Prozess droht zu platzen
Es ist ein außergewöhnlicher Kriminalfall: Eine Hamburger Schönheitschirurgin und ihr Ehemann sollen versucht haben, im Darknet einen Auftragskiller anzuheuern. Am Freitag sollte das Urteil für die beiden verkündet werden - stattdessen droht der Prozess jetzt zu platzen.
Die Überraschung kam kurz vor dem geplanten Urteil. Da stellte die Anwältin des Mannes plötzlich einen Befangenheitsantrag gegen die Vorsitzende Richterin. Die Verteidigerin des Mannes habe die Vorsitzende Richterin abgelehnt, nachdem für ihren Mandanten ein Arzt hinzugezogen worden sei, sagte am Freitag ein Gerichtssprecher.
Arzt anwesend: Besonders hartes Urteil?
Zur Begründung habe die Verteidigerin angeführt, das Hinzuziehen des Arztes lasse darauf schließen, dass die Richterin auf eine besonders harte Verurteilung festgelegt sei. Die Richterin wolle offenbar einen Mediziner bereithalten, falls der Angeklagte infolge eines solchen Urteils beispielsweise einen Zusammenbruch erleide, beschrieb der Sprecher den Gedankengang der Verteidigerin.
Frau gesteht - Mann beteuert Unschuld
Der Mann soll seiner Frau dabei geholfen haben, im Darknet einen Mörder für ihren Ex-Freund zu finden und den Killer mit Bitcoins zu bezahlen. Während sie alles gestanden und mit einer psychischen Ausnahmesituation begründet hat, beteuert er seine Unschuld.
Urteil am Dienstag?
Sollte der Befangenheitsantrag Erfolg haben, würde der Prozess platzen und müsste ganz neu beginnen. Ansonsten soll das Urteil am Dienstag verkündet werden.