IS-Rückkehrerin in Hamburg zu Haftstrafe verurteilt
Urteil des Hanseatischen Oberlandesgerichts: Eine 24-jährige Hamburgerin kommt wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung für zwei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Sie war im Alter von 17 Jahren nach Syrien gezogen und hatte sich dem sogenannten Islamischen Staat (IS) angeschlossen.
Die junge Frau hat früher das normale Leben einer Hamburger Jugendlichen gelebt. Aufgewachsen ist sie im Stadtteil Billstedt bei der christlich orientierten Mutter. Sie machte den Hauptschulabschluss und fand ihre erste Liebe. Ihr Freund war Moslem, und auch die Angeklagte konvertierte zum Islam. Die beiden radikalisierten sich. Sie war 17 Jahre alt, als sie nach Syrien zog.
"Sie hat den Märtyrertod gesucht"
"Sie hat den Märtyrertod gesucht", sagte der Vorsitzende Richter bei der Urteilsbegründung. Drei Kinder bekam die Angeklagte in Syrien. Die erzog sie im Sinne des IS. Mit den Kindern spielte sie die Tötung Ungläubiger, sagte der Richter.
Auch nach ihrer Rückkehr nach Hamburg hat die heute 24-Jährige nach Überzeugung des Gerichts an der IS-Ideologie festgehalten. Der Vorsitzende Richter wandte sich zum Schluss mit einer persönlichen Bemerkung an die Angeklagte: "Als Sie nach Deutschland zurückkamen, hatten Sie die Chance zur Wiedereingliederung", sagte er. "Sie aber haben da weitergemacht, wo Sie mit 17 aufgehört haben."
Seit Ende September sitzt die 24-Jährige in Untersuchungshaft. Nach eigenen Angaben ist sie wieder hochschwanger und erwartet im Januar ihr viertes Kind.
