Hapag-Lloyd-Chef: Probleme in der Schifffahrt dauern noch an
Verspätete Schiffe, sehr hohe Preise für den Containertransport und viele knappe Waren: Seit Jahresbeginn läuft der weltweite Handel über See nicht rund. Und daran wird sich auch so schnell nichts ändern, meint der Chef der Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd, Rolf Habben Jansen.
Rund ein ein Fünftel länger als normal dauert derzeit die Fahrt eines Containerschiffs von Südostasien nach Europa oder umgekehrt. Die Gründe dafür seien vielfältig, sagte Habben Jansen am Donnerstagabend im Club der Hamburger Wirtschaftsjournalisten.
Corona-Beschränkungen und riesige Nachfrage
Einerseits sei die Nachfrage riesig, die Spediteure würden am liebsten sechs Mal mehr Container buchen als möglich. Andererseits gebe es in vielen Ländern nach wie vor Corona-Beschränkungen, Boxen könnten deshalb nicht so schnell wie sonst abgefertigt werden. Zudem würden in China immer wieder Häfen für Tage oder Wochen ganz geschlossen, wenn neue Corona-Fälle aufträten.
Den Vorwurf von Spediteuren, dass Reeder ihre Schiffe absichtlich langsam fahren lassen, wies Habben Jansen zurück. Wenn absehbar sei, dass man in Rotterdam eine Woche warten muss, nütze es nichts, mit Vollgas bis vor den Hafen zu fahren und sich dort in die Schlange einzureihen. Bis sich die Lage normalisiere, dauert es nach Ansicht von Habben Jansen mindestens noch bis Anfang kommenden Jahres.
