Eine Erdkugel liegt im Wasser. © picture alliance Foto: Christian Ohde

Hamburger Experten sehen schnellen Handlungsbedarf beim Klimaschutz

Stand: 01.03.2022 08:16 Uhr

Zu wenig, zu spät: Auf diese knappe Formel lässt sich das weltweite Handeln in der Klimakrise bringen. Die Veränderungen kommen schneller und schlimmer als befürchtet. Das geht aus dem am Montag vorgelegten Bericht des Weltklimarates hervor.

Wetterextreme, Ernterückgänge, Artensterben: Das sind drei mahnende Schlagworte der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Außerdem wird der Klimawandel die Armut verschlimmern, auch in Europa, meint Walter Leal, Professor an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW). Leal ist einer der Autorinnen und Autoren des Weltklimaberichts.

Forderung nach Veränderungen im Lebenswandel jedes Einzelnen

Daniela Jacob, vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht und Vorsitzende des Hamburger Klimabeirats, fordert unter anderem drastische Veränderungen im Lebenswandel jedes Einzelnen. Zugfahren statt Fliegen, weniger Fleisch essen und man müsse weg von der "Wegwerf-Mentalität". Es sei höchste Zeit, die Klimarisiken auch hierzulande in allen Bereichen mitzudenken - egal ob es um die Kühlung von Altenheimen bei Hitzewellen oder den Hochwasserschutz an Flüssen geht.

Gigantische Aufgabe, die Hamburg angehen muss

Große Städte können Vorreiter werden, so der Weltklima-Bericht: Durch den Bau klimagerechter Gebäude, die Versorgung mit erneuerbaren Energien und durch die Errichtung nachhaltiger Verkehrssysteme. Umweltstaatsrat Michael Pollmann sprach von einer gigantischen Aufgabe, die Hamburg zügig und ehrgeizig angehen muss.

Was ist der Hamburger Klimabeirat?

Den Klimabeirat gibt es seit April 2021 in Hamburg. Er soll den Senat als unabhängiges wissenschaftliches Gremium bei der Umsetzung des Hamburger Klimaschutzgesetzes und des Hamburger Klimaplans beraten und Impulsgeber bei der Klimapolitik sein. Der Klimabeirat besteht aus 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen. Die Zusammensetzung erfolgt für fünf Jahre durch den Senat. Der Klimabeirat tagt mindestens zweimal jährlich. (Quelle: Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft)

Weitere Informationen
Das Rathaus in Hamburg. © picture alliance / rtn - radio tele nord

Hamburger Klimagipfel: Kritik am Senat

Der Senat müsse mehr tun im Kampf gegen den Klimawandel, findet der Klimabeirat. Beim Gipfel wurde auch mit Gästen diskutiert. (25.01.2022) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 01.03.2022 | 08:00 Uhr

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Klimaschutz

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