Seemanns-Pastor Götz-Volkmar Neitzel im Interview beim Hamburg Journal am 31.07.2022. © Screenshot

Hamburgs neuer Pastor für Seeleute: "Ich bin seetauglich"

Stand: 31.07.2022 21:54 Uhr

Der Hamburger Pastor und Notfallseelsorger Götz-Volkmar Neitzel startet am Montag als neuer Seemannspastor der evangelischen Nordkirche. Im NDR Hamburg Journal erläuterte er am Sonntag die Schwerpunkte seiner neuen Tätigkeit.

Seine erste Aufgabe sei "Kennenlernen und auf Entdeckungsreise gehen", sagte Neitzel im Interview mit dem NDR Hamburg Journal. Denn er sei neben Hamburg auch in norddeutschen Häfen wie Brunsbüttel, Kiel, Lübeck und Rostock tätig, wo es evangelische Seemannsmissionenfür Seeleute gibt. "Ich bin seetauglich", sagte der Seelsorger, denn sein Vater und seine Geschwister hätten etwas was mit Seefahrt zu tun und er sei an der Küste in Flensburg aufgewachsen.

Erfahrung in der Notfallseelsorge

Der 57-Jährige hat bislang an der Berufsfachschule der Feuerwehr der Stadt Hamburg Notfallsanitäterinnen und -sanitäter ausgebildet und war zudem Vertretungspastor im Kirchenkreis Hamburg-Ost, teilte die Nordkirche mit. Neitzel tritt die Nachfolge von Matthias Ristau an, der jetzt Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission ist.

Ukrainische und russische Seeleute in der Deutschen Bucht

Sein besonderes Augenmerk richtet der neue Seemannspastor auf Seeleute aus der Ukraine und aus Russland. Er berichtete, das aktuell 40 Schiffe mit ukrainischen und russischen Seeleuten an Stellen in der Deutschen Bucht lägen an denen es zur Zeit noch kein Internet gebe. "Für die Seeleeute wäre es eine echte Unterstützung, wenn sie in Internet gehen könnten. Aber das ist zur Zeit nicht möglich". Bezogen auf seelsorgerische Unterstützung sagte er: "Wir brauchen mehr Zeit für ukrainische und russische Seeleute. Es ist nicht immer einfach für beide Seiten". Natürlich seien auch russische Seeleute in den drei Hamburger Seemannsmissionen willkommen.

Herausforderung Corona

Corona bleibt nach Aussage des neuen Pastors eine Herausforderung, nicht nur für Seeleute, auch für die Reederinnen und Reeder. Jede Erkrankung berge Risiken auch wegen der medizinischen Versorgung: Eine Rederin habe ihm gesagt: "Es gibt keine Lungenmaschine an Bord".

Auf dem Gebiet der Nordkirche existieren Stationen der Deutschen Seemannsmission in Hamburg, Brunsbüttel, Lübeck, Kiel, Sassnitz und Rostock. In Zusammenarbeit mit diesen engagiere sich der Seemannspastor für das Wohlergehen der Seeleute auf den Schiffen, die in den dortigen Häfen anlegen, hieß es. Pro Jahr sind laut Nordkirche mehr als 350.000 Seeleute aus über 120 Ländern in den Einrichtungen der Kirche in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zu Gast.

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 31.07.2022 | 19:30 Uhr

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