Hamburg brechen Steuereinnahmen wegen Corona weg
Der Arbeitskreis Steuerschätzung befasst sich ab Dienstag mit der Corona-Pandemie. Hamburgs Finanzbehörde schätzt einen Rückgang der Steuereinnahmen um 13 Prozent.
1,65 Milliarden Euro weniger
1,65 Milliarden Euro könnten Hamburg dieses Jahr in der Kasse fehlen im Vergleich zur letzten Steuerschätzung. Das zeigt eine Einschätzung der Finanzbehörde. Sie stammt zwar schon von Ende März, gilt aber noch als aktuell. Die Finanzbehörde hat schlicht die Folgen der Corona-Gesetze des Bundes für Hamburg hochgerechnet und geht von einem Einbruch der Wirtschaft von sechs Prozent aus.
Dadurch verzeichnet Hamburg ein Minus von 27 Prozent der Einkommenssteuer und 22 Prozent der Gewerbesteuer. Die Mehrwertsteuereinnahmen rutschen um 12, die der Körperschaftssteuer gar um 64 Prozent. Das Minus vergrößert sich vermutlich noch um 100 Millionen Euro für Mehrausgaben etwa für Krankenhäuser.
"Den Laden zum Laufen bringen"
"Das sieht ziemlich finster aus", sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) zu den angenommenen 13 Prozent Steuerverlusten. Doch er wolle nicht gegen die Krise ansparen, sondern "den Laden zum Laufen" bringen.
Tschentscher will investieren
Ähnlich sieht es Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Er kündigte weitere Investitionen an, um die Wirtschaft anzukurbeln. Sparen sei das falsche Signal. "Man muss in so einer Situation alles versuchen, um Arbeitsplätze und Wertschöpfung zu erhalten", sagte er am Dienstag. Jeder Betrieb, der heute insolvent sei, zahle schon morgen keine Steuern mehr.
Wenn Gastronomen und Hotels wieder Fuß fassen, dann bessere sich die Lage bereits etwas. Auch die künftigen Corona-Lockerungen, so der Bürgermeister, müssten sich an den wirtschaftlichen Folgen orientieren - ohne gleichzeitig die bisherigen Erfolge bei der Eindämmung der Pandemie zu gefährden.
