Geflüchtete kommen am Abend über die ukrainsch-polnische Grenze in Medyka. Hier kommen täglich zahlreiche Menschen an, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen. © picture alliance/dpa Foto: Kay Nietfeld

Hamburg bereitet sich auf viele Flüchtende aus Ukraine vor

Stand: 04.03.2022 06:44 Uhr

Vorbereitungen für flüchtende Menschen aus der Ukraine: Die Hamburger Behörden sollen schneller und unbürokratischer handeln können.

In Hamburg haben sich seit Beginn des Angriffkriegs Russlands in der Ukraine 410 ukrainische Geflüchtete im Ankunftszentrum gemeldet. Groben Schätzungen zufolge könnten es bis zu 7.000 Menschen werden, die in Hamburg Schutz suchen. Offiziell bestätigt wird diese Zahl jedoch nicht. Weil die Stadt bald mit mehr Geflüchteten aus der Ukraine rechnet, hat die Finanzbehörde das Vergaberecht gelockert. Damit können die Behörden - falls nötig - schneller und unbürokratisch handeln.

Mehr Mittel für Aufnahme und Versorgung von Flüchtlingen

So sind sie jetzt in der Lage, sich notwendige Güter oder Dienstleistungen für die Aufnahme und Versorgung von Flüchtlingen in Höhe von bis zu 215.000 Euro zu beschaffen - ohne Ausschreibung. Bisher war dies nur bis zu einem Wert von 50.000 Euro möglich. Diese Regelung galt bereits 2015, als viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen. Zudem werde es in Kürze einen sogenannten Katastrophenerlass von Bund und Ländern mit steuerlichen Erleichterungen und Hilfsmaßnahmen geben, was vor allem die ehrenamtlichen Hilfen und Spenden steuerlich erleichtern werde.

Dressel: "Waren schnell und flexibel beschaffen"

Finanzsenator Andeas Dressel (SPD) beteuerte, dass seine Behörde die beeindruckende Solidarität in der Stadt für die Ukraine flankieren und unterstützen will. Die Hansestadt stelle sicher, dass Flüchtlinge zeitnah und umfassend versorgt werden können. "Mit der Lockerung des Vergaberechts durch Heraufsetzung der Wertgrenzen wird den Vergabestellen ein rechtssicherer Handlungsrahmen bereitgestellt, der es ermöglicht, schnell und flexibel die Waren und Dienstleistungen zu beschaffen", so Dressel.

118 Wohnungen für Geflüchtete aus der Ukraine zugesagt

Zudem haben Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften in Hamburg bis zu 118 Wohnungen für ukrainische Geflüchtete zugesagt. Das ergab eine Umfrage des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen.

Weitere Informationen
Ein Schild in der Kleiderkammer der Hilfsorganisation Hanseatic Help verweist zum Spenden nach rechts und zum Helfen nach links. © picture alliance/dpa | Marcus Brandt Foto: Marcus Brandt

Ukraine-Krieg: So können Hamburger Geflüchteten helfen

Viele Menschen in Hamburg fragen sich, wie sie Menschen aus der Ukraine, oder den Geflüchteten aus dem Kriegsgebiet helfen können. NDR.de stellt Hilfsangebote vor. mehr

Schüler demonstrieren auf dem Hamburger Spielbudenplatz gegen den Krieg in der Ukraine. © picture alliance / dpa Foto: Daniel Reinhardt

Zehntausende Schüler bei Demo in Hamburg gegen Ukraine-Krieg

Die Polizei berichtete von 20.000 Menschen bei der Solidaritätsdemonstration. "Fridays for Future" sprach von 120.000 Anwesenden. (03.03.2022) mehr

Menschen gehen zum Ankunftszentrum für ukrainische Kriegsflüchtline im Hamburger Stadtteil Rahlstedt. © picture alliance/dpa | Marcus Brandt Foto: Marcus Brandt

Ukraine-Krieg: Hilfsangebote für Geflüchtete in Hamburg gestartet

Erste Geflüchteten aus der Ukraine sind in Hamburg angekommen. Die Stadt ist aber auf deutlich mehr Menschen eingestellt. (01.03.2022) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 04.03.2022 | 07:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

König Charles III. und Camilla stehen auf dem Balkon des Hamburger Rathauses und winken. © Daniel Reinhardt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Jubel trotz Regen: König Charles III. und Camilla in Hamburg

Das britische Königspaar gedachte der Kriegsopfer, schüttelte viele Hände und trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Tausende waren dabei. mehr