Gewalt gegen Frauen: Hamburgs Linke fordern Betroffenenbeirat
Die Bürgerschaftsfraktion der Linken fordert in einem Antrag, dass im Bereich Gewalt gegen Frauen Opfer stärker einbezogen werden sollen. Hamburgs Sozialbehörde unterstützt das generell, verweist aber auf einen bereits bestehenden Fachdialog.
Jede dritte Frau habe in ihrem Leben mindestens einmal geschlechtsspezifische Gewalt erlebt. Nahezu jede Vierte sei mindestens einmal im Leben Gewalt in der Partnerschaft ausgesetzt, so Linken-Fraktionschefin Cansu Özdemir. Sie fordert ein ähnliches Modell wie in Bremen, bei dem die Opfer einbezogen werden.
Özdemir: Opfer sind die besten Expertinnen
Dazu wurde in Bremen im Herbst letzten Jahres ein Betroffenenbeirat einberufen. Zehn Personen sind in diesem Beirat, die alle in der Vergangenheit sexuelle und häusliche Gewalt erfahren haben. Sie seien die besten Expertinnen darin zu sagen, was fehle oder wo zu spät angesetzt werde, sagt Özdemir.
Sozialbehörde: Betroffenenbeirat kein geeignetes Instrument
Hamburgs Sozialbehörde unterstützt generell, die Perspektive der Betroffenen einzubeziehen. Deshalb gebe es seit zwei Jahren den Fachdialog Opferschutz. Die Ergebnisse werden am 25. November am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen vorgestellt, so ein Behördensprecher. Einen Betroffenenbeirat, wie von den Linken gefordert, sieht die Sozialbehörde nicht als geeignetes Instrument.