Für Bau der U5 soll Teil der Binnenalster trockengelegt werden
Für den Bau der neuen U-Bahn-Linie 5 wird ein Zehntel der Binnenalster gebraucht. Das wurde im Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft bekannt. Die U5 soll in gut 15 Jahren von Bramfeld bis zu den Arenen im Volkspark rollen.
"Wir haben nicht vor, die Alster leer zu pumpen", sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) am Dienstag zu entsprechenden Gerüchten. Allerdings erläuterte Tjarks, es sei nötig für den Bau der Station Jungfernstieg vorübergehend 20.000 von 180.000 Quadratmetern Binnenalster trockenzulegen.
Alle Haltestellen errichtet die Hochbahn in offener Baugrube, wie auch Abstellanlagen - 38 Prozent der Strecke. Nur rund zwei Drittel der etwa 25 Kilometer langen U-Bahn-Strecke werden gebohrt. Von Bramfeld zur City Nord wühlt sich eine dicke Tunnelbohrmaschine für zwei Gleise voran, unter der Innenstadt bis zum Volkspark zwei schlanke Maschinen, die den Fundamenten weniger nahe kommen. Unter dem Hauptbahnhof nutzt man zwei alte Tunnelröhren. Die Endstation bei den Arenen wird 600 Meter vom Volksparkstadion entfernt sein und gleich drei Bahnsteige haben. Die Abgeordneten im Verkehrsausschuss reagierten auf die Pläne zum Teil erstaunt, aber meist zugewandt.
U5: Mit 23 Stopps quer durch Hamburg
Nach aktuellem Planungsstand hält die U5 an 23 Stopps auf einer Strecke von rund 25 Kilometern quer durch Hamburg. Dabei soll sie den Angaben zufolge 150.000 Hamburgerinnen und Hamburger erstmalig oder besser an das Nahverkehrsnetz anschließen. Es werden mehr als 300.000 Fahrgäste pro Tag erwartet.
Der Abschnitt Ost führt von Bramfeld über Steilshoop und Barmbek-Nord in die City Nord. Von dort geht es über Winterhude bis zur Innenstadt. Der westliche Teil führt von der Innenstadt über die Universität Hamburg, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und den Siemersplatz bis zur Endhaltestelle an den Arenen in Stellingen. In der Innenstadt sind vier Haltestellen geplant. Der erste U5-Abschnitt von Bramfeld in die City Nord befindet sich noch im Planfeststellungsverfahren. Ein Baubeginn wird für Ende 2021 angestrebt. Ein Weiterbau in Richtung Innenstadt ist ab Mitte der 2020er-Jahre geplant.
