Energiekrise: Mit welchen Folgen Brosda für die Kultur rechnet
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) geht momentan nicht davon aus, dass Kultureinrichtungen aufgrund der steigenden Energiekosten im Herbst oder Winter schließen müssen. Das hat er im Gespräch mit NDR 90,3 gesagt.
Man könne zwar noch nicht genau sagen, ob das Publikum im Wintermantel im Theater sitzen werde. Aber auch ein drei Grad kühleres Museum sei aushaltbar, sagte der Kultursenator. "Ein Verlust von ein bisschen Wärme ist unter Umständen leichter zu verkraften als in Grundstoff-Industrien, wo ich unter Umständen ganze Produktionsketten lahmlege. Gemessen daran ist es vielleicht aushaltbar, wenn ich in einem Museum bin und gegebenenfalls die Jacke anbehalte, wenn ich mir die Ausstellungsgegenstände angucke."
Brosda: Bundesnetzagentur entscheidet, wer Gas bekommt
Eine staatliche Anordnung, Kultureinrichtungen bei Energieknappheit zu schließen, kann sich Brosda jedenfalls momentan nicht vorstellen: "Ich frage mich auch, inwiefern sich die Menschen im Kreml die Hände reiben, weil wir gerade so aufgeregt sind." Noch sei vieles Spekulation. Letztlich entscheide die Bundesnetzagentur darüber, wer das knapper werdende Gas bekommt.
Gespräche mit Museen zum Heizen laufen
Mit den Hamburger Museen werde jetzt geprüft, welche Temperaturschwankungen auszuhalten seien: "Ich bin mir sehr sicher, dass keiner auf die Idee kommt, jetzt im öffentlichen Besitz befindliche Werke dadurch zu zerstören, dass man unzumutbare Bedingungen in den Depots oder in den Häusern schafft." Zusätzliche Finanzhilfen für höhere Energiepreise seien bisher noch nicht vorgesehen.