Eimsbüttel: Debatte über Tokio-Kreuzung an der Osterstraße

Stand: 05.04.2023 20:31 Uhr

Die Eimsbütteler SPD will einen Umbau der Kreuzung Osterstraße/Heußweg nach dem Vorbild der Shibuya-Kreuzung in Tokio beantragen. Dort bekommen alle Fußgängerinnen und Fußgänger gleichzeitig Grün und können die Straße dann auch diagonal queren. Die Grünen im Bezirk sind dagegen.

Die Kreuzung an der Osterstraße ist aus Sicht der Eimsbütteler SPD und ihrem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Koorosh Armi ideal dafür, Fußgängerinnen und Fußgängern das Querlaufen zu ermöglichen. "Die U-Bahnstationen sind hier auf allen Seiten und dementsprechend gibt es sehr viele Menschen, die häufiger die Straßenseite wechseln müssen", so Armi. Es sei optimal, wenn man schnell über die Straße komme und auch diagonal queren könne.

Berühmte japanische Kreuzung als Vorbild

Vorbild ist eine der berühmtesten Kreuzungen der Welt: die Shibuya-Kreuzung in Tokio, bei der Hunderte Menschen gleichzeitig die Kreuzung in alle Richtungen queren können. Sie kommen so mit nur einer Grünphase quer über die Straße statt schlimmstenfalls zweimal bei Rot warten zu müssen. Den Antrag auf einen Umbau der Kreuzung Osterstraße/Heußweg wolte die SPD am Mittwochabend im Mobilitätsausschuss der Bezirksversammlung Eimsbüttel stellen.

Grüne gegen Diagonalquerung

Die Eimsbütteler Grünen und ihre Fraktionsvorsitzende Katrin Warnecke sind gegen den Vorstoß der SPD. Der Inklusionsbeirat habe gewarnt, dass eine Diagonalquerung für die Langsameren nicht zu schaffen sei. "Das betrifft nicht nur die, die etwas langsamer die Kreuzung in zwei Richtungen queren sollen, sondern auch Menschen, die einfach geradeaus die Osterstraße entlang wollen. Wer gar nicht diagonal queren will, sondern geradeaus, wartet dann länger zwischendurch", so Warnecke.

Dauer der Ampelphasen ist ein Streitpunkt

Armi von der SPD argumentiert, dass die Ampelphasen entsprechend angepasst werden müssten. Das sei für ihn kein Grund den Antrag abzulehnen. Warnecke von den Grünen entgegnet: "Es ist aber so, dass es dann eine dreiteilige Ampelschaltung geben wird und irgendwann die Autos, Fahrräder und Busse über die Ampel müssen." Dann gebe es, auch wenn sehr lange Grün ist, trotzdem auch eine ganze Weile Rot für Zufußgehenden, so Warnecke.

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 05.04.2023 | 19:30 Uhr

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